Anmeldung für weiterführende Schulen : Die Suche nach der richtigen Schule läuft diesmal digital
Corona verbietet offene Türen und Unterricht auf Probe: Die Suche nach der weiterführenden Schule läuft digital.
Oft erkunden die Viertklässler mit ihren Eltern zwei, drei oder mehr Schulen im November. Schauen sich Klassenräume, Mensen, Turnhallen, Schulhöfe und Aulen an. Sprechen mit Lehrern, Elternvertretern und älteren Schülern, erleben Probe-Untericht. Schließlich sollen die Kinder hier mindestens die nächsten sechs oder neun Jahre (je nach Schulform) bis zum Abschluss verbringen. Doch in diesem Jahr gibt es für die Krefelder Viertklässler keinen klassischen Tag der offenen Tür an Gymnasien, Real-, Förder- und Gesamtschulen – wegen Corona.
Schon die letzten Elternsprechtage konnten in der Pandemie fast nur telefonisch stattfinden, jetzt müssen die Schulen anders für sich werben. Und sich Eltern und abgehende Grundschüler anders informieren. Das heißt für beide Seiten größtenteils: digital. Schließlich stehen Anfang Februar die Anmeldungen an der Wunschschule für das nächste Schuljahr 2021/22 an (Info-Kasten).
Viele weiterführende Schulen in Krefeld haben vor allem selbstgedrehte Filme im Angebot. „Diese Woche wurde bei uns ein erster gedreht, ab Anfang Dezember steht der auf der Homepage“, sagt Udo Rademacher, der Leiter des Gymnasiums am Moltkeplatz. Außerdem werden gerade FAQ-Listen erstellt, die die Fragen, die Eltern und Grundschüler in der Regel an den Infotagen vor Ort stellen, beantworten: Sprachenfolge, Übermittagsbetreuung, Förderkurse und so weiter. Damit man sich auf der Moltke-Homepage leicht zurecht findet, bekommen die künftigen 5. Klassen einen eigenen „Reiter“ auf der Startseite.
In Einzelfällen können Eltern zum Gespräch kommen
Rademacher ist zugleich Sprecher der Krefelder Gymnasien. Die Zwänge sind überall gleich, die Lösungen ähnlich. Viele Schulen präsentieren sich in Filmen, das Gymnasium Horkesgath zum Beispiel kommt gleich mit sechs Videos auf der Startseite um die Ecke. Doch die Besuchstermine vor Ort sind wichtig, auch für die Schulen, „da geht es um unser Selbstverständnis, das wir präsentieren“, sagt Rademacher.
Aber auch öffentliche Info-Abende an den Schulen sind dieses Jahr nicht möglich. Zunächst seien sich die Gymnasien noch lange einig gewesen, die Tage der offenen Tür möglichst auszurichten, „erst als die Infiziertenzahlen uns überrollt haben, war klar, dass wir dieses Vorhaben aufgeben müssen“, sagt Rademacher.