Schnäppchenjagd: Das WSV-Fieber grassiert in Krefeld

Alle Händler machen mit, und sie bieten reichlich Nachlässe bei den Preisen.

Krefeld. Die einen reden vom "Männerschlussverkauf", die anderen vom "Sportschlussverkauf". Dritte sprechen davon "Konfetti aus hohen Preisen zu machen". Wie auch immer - gemeint ist eine Sache, die es nach dem Wegfall des Rabattgesetzes eigentlich nicht mehr gibt: Der Winterschlussverkauf. Und alle Geschäftsleute lassen dabei die Preise purzeln.

"Sale, Sale, Sale" leuchtet knallrot die Beschriftung an den Schaufenstern. Durchgestrichene Preise und Prozentpunkte, die Nachlass signalisieren, gehen damit einher. Sogar Einzelhändler, die sonst sagen, Rabat(t) sei lediglich eine Stadt in Marokko, schließen sich an. Von Anorak bis zur Wanduhr, alles wird "knallhart reduziert" angeboten. Die Verbraucher freuen sich über kleine Preise und kaufen. Das WSV-Fieber grassiert.

"WSV und SSV sind in den Köpfen drin", sagt Joel Smolibowski, der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes. "Seitdem es das Rabattgesetz nicht mehr gibt, können die Geschäftsleute die Aktionen fahren, wie sie wollen." Es handele sich um eine wichtige Funktion, um die Läger zu räumen, denn der Frühling naht und damit die neuen Kollektionen.

"Wenn die Kartons mit der Ware vor der Türe stehen, muss Platz dafür frei sein. Ich kenne keinen, der sich verweigert. Es wird reduziert bis zur Schmerzgrenze." Einige Häuser kauften darüber hinaus Aktionsware ein, sagt der Fachmann.

Bei Sinn Leffers gibt es schon den ganzen Monat reduzierte Preise. Zum magischen Datum, dem letzten Montag im Januar, sind weitere Teile heruntergezeichnet worden. "Manches Stück, wie beispielsweise aus Strick, ist nun 70 Prozent preiswerter", sagt Geschäftsführer Wolfgang Stenzel. "Es läuft gut, wir sind zufrieden.

Ob sich die Wirtschaftskrise zur Konsumkrise entwickelt, werden wir im Frühjahr und Sommer sehen, wenn die Waren nicht reduziert sind. Wir sind jedoch optimistisch. Durch die gesunkenen Heizöl- und Benzinpreise beispielsweise haben die Leute mehr im Portmonee; Geld, das sie in Bekleidung anlegen können."

"Der rote Preis regiert auch bei uns", sagt Galeria-Kaufhof-Geschäftsführer Jörg Pastoors. "Die Sale-Phase begann aber schon nach Weihnachten. Jetzt reduzieren wir die heruntergesetzte Oberbekleidung für Damen und Herren noch einmal um 20 Prozent. In den nächsten zehn Tagen sind noch einmal richtig Schnäppchen drin. So beispielsweise Pullis für zehn Euro. Anfang Februar ist der Winter dann bei uns vorbei."

Wer jetzt noch "Weihnachtsspeck" verlieren möchte oder in Winterurlaub fährt, kann sich günstig einkleiden. Laufschuhe, Pullis und Ski-Helme sind reduziert. "Uns hat das Wetter begünstigt", sagt Christoph Borgmann vom gleichnamigen Sportgeschäft. "Wir sind zufrieden und merken von der Wirtschaftskrise glücklicherweise nichts."

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