„Extrem niederträchtig“ Rollstuhlfahrer in Krefeld beraubt - Gericht verurteilt 36-Jährigen

Krefeld · Der Richter nennt die Tat „extrem niederträchtig“. Ein 36-Jähriger hatte einen Rollstuhlfahrer in Krefeld ausgeraubt. Nun gab es ein Urteil.

 Blick auf das Land- und Amtsgericht in Krefeld.

Blick auf das Land- und Amtsgericht in Krefeld.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Weil er einen wehrlosen Rollstuhlfahrer beraubt hat, muss ein 36 Jahre alter Mann für zwei Jahre ins Gefängnis. Zu diesem Urteil ohne Bewährung kam am Freitag das Amtsgericht in Krefeld. Der Vorsitzende Richter sprach von einer sinnlosen Tat und nannte sie „extrem niederträchtig“.

Der Angeklagte hatte die vier Monate zurückliegende Tat zuvor eingeräumt und gesagt: „Das ist das Schlimmste, was ich je gemacht habe. Ich weiß nicht, was mich geritten hat.“

Nach eigener Aussage war er dem schwerstbehinderten und spastisch gelähmten Opfer am Abend des 7. Juni bis in den Aufzug eines mehrstöckigen Krefelder Mehrfamilienhauses gefolgt. In Höhe der vierten Etage hatte der dem hilflosen 61-jährigen Mann gewaltsam die Geldbörse aus der Bauchtasche gezerrt und 200 Euro erbeutet. „Das Portemonnaie hat er mir wiedergegeben und ist geflüchtet“, sagte der 61-Jährige als Zeuge im Prozess.

Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte konnte später festgenommen werden, weil Überwachungskameras in dem Lift die Tat aufgezeichnet hatten. Der 36-Jährige war erst knapp ein Jahr zuvor aus der Haft entlassen worden. Zu Tatzeit stand er noch unter Bewährung. Nach Rücksprache mit seinem Anwalt akzeptiert er das Urteil.

(dpa)
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