Rheintor sorgt für Sicherheit

Die Sanierung des Wahrzeichens ist abgeschlossen. Nun folgt der Deich.

Krefeld. Die Uerdinger Rheinpromenade ist demnächst gegen den außergewöhnlichen Fall eines gefährlichen Hochwassers gewappnet. Wenn die knapp 700 Meter lange Strecke in gut zwei Jahren doppelt so breit ist, wird sie zum "Deichverteidigungsweg". Dann müssen im schlimmsten Fall schwere Lastwagen darüber fahren und Sandsäcke abwerfen.

Deshalb ist das Uerdinger Rheintor, das Oberbürgermeister Gregor Kathstede nach der langwierigen Sanierung offiziell in Betrieb genommen hat, auch für Fahrzeuge von zwölf Tonnen Gewicht ertüchtigt worden.

Petra Weber vom Tiefbauamt ist für rund 100 Kilometer Gewässer und als Deichgräfin für den Rheindeich in der gesamten Krefelder Länge und die Koordination mit den angrenzenden Deichverbänden zuständig. Sie ist zuversichtlich, dass in zwei Jahren mit dem Bau der Spundwand entlang der Wasserseite begonnen werden kann.

Weber beschreibt den Behördenweg: "Wir sind im Genehmigungsverfahren, die technische Prüfung ist abgeschlossen, die öffentliche Auslegung kann im Herbst erfolgen, dann kann die Bezirksregierung im nächsten Jahr zu einem Beschluss kommen, den wir für die Ausschreibungen brauchen." Die Stadt Krefeld zahlt und bekommt 80 Prozent Landeszuschuss.

Das Rheintor ist in zwei Etappen für rund 830 000 Euro saniert worden. Dazu hat das Land 600 000 Euro gegeben. Zuerst wurde die Dichtigkeit wieder hergestellt, dann die Tragfähigkeit der Brücke verbessert. Als krönenden Abschluss haben Malermeister Karl Heinz Wanner und seine Crew das Uerdinger Wappen im Geländer der Brücke wieder zum Leuchten gebracht.

Was Uerdingen ohne sicheren Deich ist, haben die Bewohner 1855 erlebt, als ein Deich bei Ilverich brach und das Wasser über die Düsseldorfer Straße bis nach Uerdingen floss. Auch 1920 und 1925 hat Uerdingen schwere Hochwasser erlebt, sagt Bezirksbürgermeister Elmar Jakubowski.

Erst 1936 wurde das heutige Rheintor gebaut. Die Pläne und nie verwirklichte Projekte wie ein Bismarckturm sind ab sofort bis zum 13. August in einer Ausstellung des Uerdinger Heimatbundes in der Sparkasse an der Von-Brembt-Straße zu sehen. Dort gibt es auch ein Bild von der Straßenbahn, deren Fahrer die Bremsen vergessen hatte und die führerlos durch das Rheintor rollte.

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