Rettende Wegweiser am Elfrather See

Am Elfrather See wurden Schilder installiert, die schnellere Hilfe versprechen. Weitere Orte sollen folgen.

Krefeld. Es gibt Situationen, da entscheiden Sekunden über Leben und Tod. Am vereisten Elfrather See etwa. Dort warnt die Stadt zurzeit, dass das Betreten des zugefrorenen Gewässers verboten ist. Viele interessiert’s nicht.

Wenn dann jemand ins Eis einbricht und Zeugen Hilfe rufen wollen, stehen sie vor einem Problem: Wie kann ich eigentlich beschreiben, wo ich mich genau aufhalte? Denn das Gelände ist immerhin 138 Hektar groß. Für solche Notfälle gibt es jetzt entscheidende Hilfe: Schilder zeigen durch sogenannte Rettungspunkte den exakten Standort auf.

26 dieser Hinweise gibt es neuerdings rund um den E-See. Wer im Notfall die 112 wählt und am Telefon die dreistellige Nummer auf dem Schild nennt, dessen Standort ist im Computer der Feuerwehr-Leitstelle auf den Meter genau hinterlegt: „Die Daten werden sofort auf das Navigationsgerät des Rettungswagens gesendet, dessen Besatzung schnellstmöglich zur Einsatzstelle geleitet wird“, sagt Feuerwehrsprecher Kai Günther.

Brandrat Andreas Klos hat das System mit den zuständigen Stellen der Stadt erarbeitet. Er ist froh, dass auf diese Weise Einsatzstellen viel schneller gefunden werden könnten und berichtet von einem Einsatz, den er bis heute nicht vergessen kann. Da war eine Reiterin im Hülser Bruch verunglückt, und die Retter mussten gut eine dreiviertel Stunde suchen, bevor sie gefunden werden konnte. Aber auch der tödliche Unfall eines Radfahrers im Juli 2008 am Elfrather See war einer der ausschlaggebenden Fälle, warum man die Rettungspunkte für unübersichtliche Gebiete in Angriff genommen hat.

Die gibt es zwar bisher nur am Elfrather See. „Aber weitere sollen folgen, etwa am Forstwald, im Hülser Bruch und möglicherweise auch im Stadtwald“, nennt Klos als Ziel. Man sei bereits in Gesprächen mit dem Fachbereich Grünflächen, so Günther. Am Elfrather See ist ein niedriger vierstelliger Betrag für die Schilder investiert worden, sagt der stellvertretende Sportamtsleiter Horst Michels.

Die Nummern der Schilder und ihre Standorte sind auch der Polizei bekannt, falls ein Notruf in deren Leitstelle angenommen wird. Eine Weitergabe der Daten an die Hilfsorganisationen ist möglich, denn DRK und DLRG sind in den Sommermonaten als Wasserwacht vor Ort und können bei Notfällen sofort alarmiert werden. Sie haben an der Vorplanung der etwa Din A4 großen Schilder mitgewirkt.

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