Krefeld Rentner-Mord in Krefeld: DNA-Gutachten sollen helfen

Landeskriminalämter aus NRW und Hessen lieferten vor Gericht wichtige Beweise im Fall des getöteten 79-Jährigen.

Krefeld. Noch voller als beim Prozessauftakt zum Raubmord an einem 79-jährigen Krefelder war es am Donnerstag im Zuschauerbereich im Großen Saal des Landgerichts. Nachdem es beim letzten Mal zu Tumulten vor dem Sitzungssaal gekommen war, gab es diesmal gleich zu Beginn mehrere Rufe von den Zuschauerreihen in Richtung der Angeklagten — unter anderem hieß es da „Lach nicht!“. Das nahm die Vorsitzende Richterin gleich zum Anlass, um die Zuschauer darüber zu belehren, dass bei Wiederholungen Ordnungsgelder drohen und dass das Hausrecht der Vorsitzenden auch vor dem Sitzungssaal gilt. Dort habe man sich ebenfalls angemessen zu verhalten. Das wirkte. Den Rest der Verhandlung war es still im Zuschauerraum.

Das mag aber auch daran gelegen haben, dass ausschließlich Schriftstücke verlesen und keine Zeugen gehört wurden. Was im ersten Moment sehr ernüchternd wirkt, stellte sich als wichtiges Puzzleteil in der Beweisführung gegen die Angeklagten dar. Denn es ging unter anderem um DNA-Gutachten der Landeskriminalämter aus Nordrhein-Westfalen und Hessen. Sie hatten sich mit den Spuren an den Panzerklebebändern befasst, mit denen der Getötete gefesselt wurde. Von wenigstens drei Angeklagten — Przemyslaw F. (35), Johann S. (27) und Mariusz F. (42) — fanden die Spezialisten DNA-Anhaftungen. Bisher haben die Angeklagten alle geschwiegen.

Laut Anklage sollen sie zu fünft am 26. Oktober 2016 in die Wohnung von Hans Werner L. an der Drießendorfer Straße eingedrungen sein, indem sie den Rentner überwältigten und mit dem Klebeband fesselten. Mit einem Knebel im Mund sollen sie ihn so gefesselt ins Badezimmer gesperrt haben, wo der Mann qualvoll erstickte, während die Angeklagten die Wohnung nach Wertvollem durchsucht haben sollen.

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