Einsatz Razzien wegen Hetze gegen Walter Lübcke: Das ist in Krefeld passiert

Krefeld · Wegen Internet-Hetze gegen den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten sind Ermittler in ganz Deutschland gegen zahlreiche Beschuldigte vorgegangen - in Krefeld ist die Wohnung eines 24-Jährigen durchsucht worden. Er sitzt nun in U-Haft.

 Die Polizei hat in Krefeld die Wohnung eines 24-Jährigen durchsucht.

Die Polizei hat in Krefeld die Wohnung eines 24-Jährigen durchsucht.

Foto: picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

In einer bundesweiten Aktion sind Polizei und Staatsanwaltschaft gegen 40 Beschuldigte wegen Internet-Hetze gegen den ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke vorgegangen. Auch in Krefeld gab es einen Einsatz:

Beamte der Kriminalinspektion Staatsschutz der Polizei haben am Donnerstag die Wohnung eines 24-jährigen durchsucht, teilte die Polizei in Krefeld mit. Dabei fanden sie ein Smartphone, mit dem ein Hassposting verbreitet worden sein soll. Zudem seien circa ein Kilogramm Marihuana und 400 Gramm Amphetamin gefunden worden. Gegen den Mann werde nun wegen des Verdachtes der Billigung von Straftaten sowie des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Noch am Donnerstag habe das Amtsgericht Krefeld auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen und Untersuchungshaft angeordnet.

Durchsuchungen und Vernehmungen der bundesweiten Aktion erstreckten sich insgesamt auf zwölf Bundesländer mit Schwerpunkt in Nordrhein-Westfalen - neben Krefeld gab es auch Einsätze in Städten wie Wuppertal und Düsseldorf.Gegen die Beschuldigten bestehe der Verdacht der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, der Billigung von Straftaten und des Verunglimpfens des Andenkens Verstorbener. Lübcke, der sich engagiert für Flüchtlinge eingesetzt hatte, war in der Nacht zum 2. Juni 2019 auf der Terrasse seines Wohnhauses im Kreis Kassel mit einem Kopfschuss getötet worden.

Die Ermittler gehen von einer rechtsextremistischen Motivation der mutmaßlichen Täter aus. Am 16. Juni beginnt der Mordprozess vor dem Oberlandesgericht Frankfurt gegen den Hauptverdächtigen Stephan E. und dessen mutmaßlichen Unterstützer Markus H.

(red/dpa)
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