Rauchverbot: Kaum Kontrollen

Krefeld plant keine speziellen Einsätze in Gaststätten.

Rauchverbot: Kaum Kontrollen
Foto: dpa/Archiv

Krefeld. Die meisten Nichtraucher jubeln, dass sie nach einem Gaststätten-Besuch nicht mehr nach Aschenbecher stinken, die Raucher fühlen sich diskriminiert, die Wirte um ihren Umsatz betrogen: Das seit Mai 2013 geltende Rauchverbot entzweit NRW. Obwohl geltendes Recht, halten sich viele Gäste und Wirte nicht an das Verbot.

Dagegen ist das Ordnungsamt der Stadt Viersen mit einer unangekündigten Schwerpunktaktion vorgegangen. Der Nachbar Krefeld hält das nicht für nötig. Spezielle Kontrollen gebe es nicht, verlautete aus der Stadtverwaltung. Lediglich konkreten Beschwerden werde nachgegangen. Allerdings rücken im Rahmen der sogenannten Ordnungspartnerschaft — dazu gehören Polizei, Kripo, Zoll und Kommunaler Ordnungsdienst — etwa alle zwei Monate Beamte aus, um Jugendschutz, Schwarzarbeit, Sperrzeiten und auch das Rauchverbot zu kontrollieren.

Beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat der Kampf gegen das absolute Rauchverbot offenbar keine Priorität mehr. Verbandssprecher Thorsten Hellwig verweist zwar darauf, dass kein Nachbarland Nordrhein-Westfalens — national sowie international — ein absolutes Rauchverbot in Gaststätten habe: Dort gebe es Ausnahmen für Kneipen und so genannte Raucherräume. Allerdings sieht Hellwig derzeit keine Anzeichen dafür, dass sich an der Haltung im politischen Bereich etwas ändert.

Zuletzt hatte der Dehoga im April eine „Repräsentative Umfrage zum Rauchverbot in der NRW-Gastronomie“ veröffentlicht. Darin hatte sich die Mehrheit der Befragten für Ausnahmen vom Rauchverbot ausgesprochen, „sofern diese eindeutig geregelt sind“.

Fein raus ist die Krefelder Diskothek Königsburg. „Wir haben einen sehr großen, überdachten Außenbereich, in dem die Kunden rauchen können. Ansonsten haben wir ein ganz striktes Rauchverbot, auf das überall mit Schildern hingewiesen wird“, sagt Rabea Gatzweiler. Die Türsteher würden ständig ihre Runden machen und die Gäste notfalls auf das Verbot hinweisen. Aber auch das Thekenpersonal und die Keller seien angewiesen, bei einem Verstoß sofort einzuschreiten. Gatzweiler: „Wir sind es doch, die haften müssen.“

„Wir haben sehr viele Stammgäste. Und die kennen das Rauchverbot“, meint Gatzweiler. Das Personal müsse konsequent durchgreifen, betont sie: „Beim ersten Verstoß gibt es eine Verwarnung, beim zweiten heißt es: Raus!“

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