Raubüberfall auf Diskothek "Steffy": Komplizen vor Gericht verraten

Angeklagter räumt ein, Räubern Funkgeräte gegeben zu haben.

Krefeld. Im Verfahren gegen fünf wegen Raubes angeklagte Männer, die in der Silvesternacht die Tageseinnahmen der Oberhausener Diskothek „Steffy“ erbeuteten, reagierte einer der Angeklagten am Montag auf die Anschuldigungen seiner Komplizen. Die Täter waren dem Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma von Oberhausen nach Krefeld gefolgt und hatten ihn dort überfallen.

Vier Angeklagte hatten mit ihren Geständnissen den Mitangeklagten Ü. schwer belastet. Er habe ihnen den Tipp gegeben, dass die Einnahmen der Disko von einem „ängstlichen älteren Mann“ mitgenommen würden. Der Anwalt des Belasteten stellte klar: „Er wusste vom Transport der Einnahmen.“ Jedoch sei Ü. nicht an der Beute beteiligt gewesen und sei von einem gewaltlosen Entwenden des Geldes ausgegangen. Er habe keine Waffe besorgt, wohl aber die Funkgeräte, die von den Tätern benutzt wurden.

„Ich habe es nicht ernst genommen“, erklärte Ü. auf die Frage des Vorsitzenden, warum er den Sicherheitsmann nicht gewarnt habe, der immerhin sein Kollege war. Erst am nächsten Tag will er die genauen Abläufe der Tat erfahren haben und sei „nicht erfreut gewesen“. Sein Tatbetrag sei lediglich gewesen, dass er den Räuber gesagt habe, wann der Wachmann sich ungefähr auf den Weg machen würde. Zudem habe er die Funkgeräte übergeben.

Dass das Opfer verfolgt werden sollte und mit der Pistole bedroht werden sollte, davon will Ü. nichts gewusst haben. „Lüg doch nicht“, fauchte einer seiner Komplizen ihn im Gerichtssaal an. Das Verfahren wird in zwei Wochen fortgesetzt. jre

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