Rathaus: Stadt braucht mehr Mitarbeiter

Für neue Aufgaben ist zusätzliches Personal nötig. Trotzdem muss die Verwaltung im Stellenplan einsparen.

Krefeld. Trotz der klammen Situation bei den städtischen Finanzen wird es keinen Stellenabbau geben. Im Gegenteil, das Personal im Rathaus wird wohl eher aufgestockt. Das denkt zumindest Personaldezernentin Beate Zielke und verweist auf die Betreuung der unter dreijährigen Kinder, den neuen Fachbereich Gebäudemanagement und den doppelten Abiturjahrgang.

Entschieden wird über den städtischen Haushalt erst in der Ratssitzung am 2. Februar. Danach muss auch die Bezirksregierung noch ihre Zustimmung geben. Doch im Entwurf der Verwaltung ist kein Abbau von Stellen vorgesehen. Zielke: „Große Sparwürfe sind nicht mehr möglich, die Decke ist zu dünn.“

Gleichwohl werde man Kosten im Personalbereich einsparen — zum Beispiel durch strukturelle Veränderungen, durch Verzögerungen bei der Wiederbesetzung von Stellen und genaue Prüfung, ob frei werdende Stellen neu besetzt werden.

Auf der anderen Seite stehen der Stadt neue Aufgaben ins Haus, für die zusätzliche Mitarbeiter dringend erforderlich sind. Da ist zum einen die Verpflichtung zur Betreuung von unter dreijährigen Kindern. Auch wenn Krefeld die vom Land vorgegebene Versorgungs-Quote von 31 Prozent bis 2013 nicht erreichen wird, sollen bis 2015 78 zusätzliche Gruppen in Kindergärten entstehen. Dafür braucht man zusätzliche Betreuerinnen.

Eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl braucht auch der neue Fachbereich Gebäudemanagement, der sich um die Verwaltung und Instandhaltung der städtischen Gebäude kümmert. Um die vom Rat vorgegebenen Sparziele zu erreichen, müssen neue Strukturen im Fachbereich aufgebaut werden. Das wird — zumindest für eine gewisse Zeit — mehr Personal bedeuten.

Bei den Ausbildungsbemühungen will die Stadt ebenfalls nicht nachlassen. Meist werden zwischen 20 und 25 Azubis pro Jahr eingestellt. Das Niveau will man in 2012 halten. Und 2013 sogar noch einmal drauflegen. Denn dann steht der doppelte Abiturjahrgang vor der Tür. „Unser Ziel ist, 2013 die Zahl der städtischen Azubis zu verdoppeln“, sagt Zielke. Dies sei allerdings noch nicht endgültig beschlossen, hänge auch ab von der Qualität der Bewerbungen. „Aber brauchen könnten wir sie“, sagt die Personaldezernentin und verweist auf den demographischen Wandel, der sich künftig auch bei der Stadt bemerkbar machen werde.

„Wir müssen künftig stärker als bisher darstellen, dass wir ein attraktiver Arbeitgeber sind mit flexiblen Arbeitszeiten und guten Chancen auch für Frauen und Migranten“, betont Zielke. Hinzu komme, dass die Stadt bislang alle erfolgreichen Azubis übernimmt.

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