Krefeld Rathaus: Mehr Sicherheit in der Tiefgarage

Das Parkhaus unter dem Rathaus wird renoviert. Es soll heller, sauberer und für Junkies unattraktiver werden.

Krefeld: Rathaus: Mehr Sicherheit in der Tiefgarage
Foto: DJ

Krefeld. Die Tiefgarage unter dem Rathaus und ihre Ausgänge sollen sicherer, sauberer und heller werden. Nachdem die Beschwerden über dortige Drogenabhängige und extremen Unrat jeglicher Art zugenommen haben und an einem Tag im Januar dort eine 54-jährige Frau in den Morgenstunden überfallen worden ist, hat sich die Politik des Themas angenommen. Auf Antrag der CDU stellt die Verwaltung im kommenden Bauausschuss einen Katalog an Maßnahmen vor, wie sie die öffentliche Sicherheit im größten Parkhaus Krefelds wieder herstellen will.

Die Stadt Krefeld verfügt über vier Tiefgaragen: Rathaus, Theaterplatz, Wiedenhof und Mediothek. Die Parkfläche unter dem Rathaus ist mit einer Gesamtfläche von 24 610 Quadratmetern und 686 Stellplätzen die größte. Zum Vergleich: Das Parkhaus unter dem Theaterplatz ist um ein Drittel kleiner. Die Treppenhäuser und Zugänge beider Garagen werden von Drogenabhängigen als Aufenthaltsort, zum Dealen wie auch zum Konsumieren von harten Drogen genutzt. „Drei bis vier mal in der Stunde müssen die Kollegen Junkies aus den Treppenhäusern verscheuchen“, erzählt Peter Gathen, der seit vielen Jahren Pächter der städtischen Tiefgaragen ist.

Nach massiven Protesten von Anwohnern, Händlern und Politikern hat die Stadt einen Teil der Abgänge zur Tiefgarage unter dem Seidenweberhaus und in die stillgelegte Unterführung am Ostwall verschlossen beziehungsweise eingezäunt. Sie dienen nur noch im Ernstfall als Notausgang von innen nach außen. „Seither ist die Situation am Theaterplatz etwas besser geworden“, sagt Gathen. Nicht jedoch in der Tiefgarage ein paar Hundert Meter weiter. „Zeitgleich haben sich die Probleme hin zum Rathaus verlagert.“

Über elf Zugänge verfügt die Tiefgarage dort. Vor allem die zur Carl-Wilhelm-, Kloster- und Gartenstraße würden jetzt von Dealern und Drogenkonsumenten genutzt. Abhängige setzten sich einen Schuss und verrichteten dort ihre Notdurft. Für Besucher wie auch das Personal sei das eine Zumutung.

„Die Sauberkeit hat sich aber schon gravierend verbessert“, erzählt Parkkunde Gerd Moll. Er erzählt von Fäkalien und gebrauchten Spritzen in der Vergangenheit in den Treppenhäusern. Sicher fühlt er sich dennoch auf den Parkebenen. Von einer Renovierung erhofft er sich deshalb nicht bessere Ausleuchtung, sondern größere, moderne Parkbuchten.

Martina Gruhlke und Uschi Meukenhagen nutzen das Parkhaus als Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung regelmäßig. Beide stört der Dreck und vor allem der widerliche Geruch in einigen der Treppenhäuser. Sie nutzen ausschließlich den Zugang zum Rathaus, denn der ist auch nach eigenem Eindruck sauber und vor allem leer.

Dafür sorgen regelmäßig die Mitarbeiter von Peter Gathen. Sie sind nicht nur für die Aufsicht im Parkhaus zuständig, sondern auch für dessen Reinigung. Das ist allerdings kein leichtes Unterfangen. „Wir haben dort keinen Kanal und kein frisches Wasser“, erklärt Gathen. Das Putzwasser muss aus Bau-Hydranten herangeschafft und per Eimer wieder hinausgeschafft werden. Deshalb sind der Betreiber und das Personal froh, dass die Intensivreinigung — künftig alle zwei Wochen — von einer Fachfirma ausgeführt werden soll. Dann sei die Feg- und Reinigungsleistung durch die Parkbetriebe wieder vertragskonform leistbar.

In jedem Treppenhaus sind im zweiten Untergeschoss die Freiräume unterhalb der Treppen abgemauert worden. Dort kann sich nun niemand mehr hinkauern und das Reinigen sei dadurch auch einfacher geworden. Für eine größere Helligkeit werden alle Wände und Decken hell gestrichen, die Leuchtmittel durch heller leuchtende LED-Lampen ausgetauscht.

Um auch die Sicherheit zu erhöhen, werden die Anzahl der Alarmmelder im Bereich der Frauenparkplätze erweitert und die Kameraüberwachung ausgeweitet. Aufgrund der Größe der Tiefgarage kann die Anzahl der Treppenhäuser laut eines Brandschutzgutachters nicht reduziert werden. Mithilfe der Bauaufsicht werde aber geprüft, ob einige als reine Ausgänge, eventuell mit Sperrgittern wie bei der Seidenweberhaus-Tiefgarage, genutzt werden können.

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