Politik vor Ort Anwohner beschwert sich über Raser auf der Willicher Straße

Krefeld · Anwohner moniert in der Bezirksvertretung Fischeln, dass es keine Kontrollen in der 30-km/h-Zone gibt. Auch über Raddiebstähle am Freibad Neptun wird weiter diskutiert.

 Zurzeit verfügt die Stadt nicht über personelle Möglichkeiten, um alle Tempo-30-Zonen zu kontrollieren.

Zurzeit verfügt die Stadt nicht über personelle Möglichkeiten, um alle Tempo-30-Zonen zu kontrollieren.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Am Ende gab es noch eine Flasche Rotwein für Benedikt Lichtenberg. Für den Christdemokraten war die letzte Sitzung der Bezirksvertretung Fischeln in dieser Legislaturperiode auch seine letzte Sitzung in der Versammlung. 36 Jahre hatte er sich politisch für das Wohl des Stadtteils eingesetzt. Nun hört er auf, mit 68. Jürgen Oppers (SPD) überreichte „Benno“ den Wein. Dann sprach Lichtenberg: „Es war eine angenehme Zeit und immer ein fairer Umgang, aber das Leben hat auch noch andere Dinge zu bieten.“ Auch andere Vertreter hören aus persönlichen Gründen auf: Karsten Ludwig (Grüne), Daniela Steiger (CDU) und Karin Lattrich (parteilos).

In den Stunden zuvor hatten die Mitglieder noch in der Sondersitzung in der Aula des MSM-Gymnasiums über die besten Lösungen gestritten. Aber auch Anwohner schilderten ihren Ärger. So zum Beispiel über die Raser an der Willicher Straße. Ein Mann sprach von „massiver Überschreitung“ der erlaubten Geschwindigkeit auf dem Tempo-30-Stück. Die Vorgabe finde einfach keine Beachtung, monierte er. Immer wieder habe er seinen Frust schon artikuliert: „Bis heute ist nichts geschehen. Es wird nicht kontrolliert.“ Auch landwirtschaftlicher Verkehr nutze die Straße. „Die Situation ist unbefriedigend. Wir sprechen die Verwaltung immer wieder an. Warum gibt es keine mobilen Verkehrsinseln, die die Fahrbahn verengen?“, fragte Jürgen Oppers (SPD). Ein anderer Anwohner beschwerte sich über Lärm des Schwerlastverkehrs schon in den Nachtstunden. Eine Antwort der Verwaltung steht aus.

Den Vorschlag der Administration, am Wimmersweg neben Kindergarten und Grundschule einen Unterflurcontainer zu installieren, stieß auf wenig Gegenliebe. Gut sei der Standort nicht, kritisierte Lichtenberg. Er brachte einen Platz nördlich der geplanten Feuerwache an der Erkelenzer/Kimplerstraße auf einer städtischen Fläche ins Spiel. „Wir stimmen der neuen Prüfung zu“, unterstützte Oppers den Vorschlag. Am Wimmersweg sei die Gefahr für Kinder zu groß. Selbst die Verwaltung hatte bei ihrer Idee Bedenken gehegt: Die großen Mülllaster können den Wimmersweg nur schwer befahren.

Einig waren sich die Fraktionen beim Thema Abstellmöglichkeiten für Fahrräder entlang der Kölner Straße zwischen Hafelsstraße und Hees. Die Vertreter favorisierten in erster Linie einen Abstellplatz an der Clemensstraße. Eine Umsetzung sei kurzfristig möglich, meinte Hans Hamestuk von der Stadt. Der Mann aus der Abteilung für Verkehrs-Infrastruktur musste einräumen, dass die Verwaltung derzeit nicht über die personellen Möglichkeiten verfüge, um alle Tempo-30-Stelen oder andere bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zu überprüfen. „Die Polizei soll feststellen, wo es Gefahrenbereiche gibt.“ Dem Antrag der Fraktionen SPD und Grüne, die Radwegbenutzungspflicht auf der Willicher Straße ab Hausnummer 28 und der Kölner Straße zwischen Vulkanstraße und Schwimmbad aufzuheben, widersprach Hamestuk. Der Geh- und Radweg entlang der Willicher Straße sei, anders als es die Politiker sehen, in einem guten Zustand. Die Einrichtung eines Radfahrstreifens auf dem Stück der Kölner Straße für mehr Sicherheit der Radfahrer werde aber geprüft.

Um Diebstahl von Fahrrädern am Freibad Neptun zu vermeiden, hatten SPD, Grüne und Linke die Verwaltung beauftragt Abstellplätze auf dem Gelände des ehemaligen Betriebshofes und auf dem Parkplatz gegenüber zu prüfen. Jürgen Oppers schlug vor, rund um den Parkplatz Fahrradständer zu installieren, um wildes Parken in den Grünanlagen des Fischelner Parks zu verhindern. Lichtenberg sprach sich dagegen aus, die Parkplätze direkt vor dem Eingang des Freibades durch Abstellflächen für Räder zu ersetzen, favorisierte ebenfalls die umzäunte, ungenutzte Fläche neben dem Bad.

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