Krefeld : Radwege: So sehen die Strecken aus
Die Stadt Krefeld investiert rund sechs Millionen Euro für den Neu-, Aus- und Umbau in das Mobilitätsprojekt. Stadtentwickler Karl Werner Böttges gibt Einblicke.
„Ja, wir sind mit’m Radel da“, könnten die Krefelder bald den Menschen in Düsseldorf, Mönchengladbach, Duisburg und ganz besonders in der Partnerstadt Venlo bald zurufen. Denn verschiedene Fahrradstrecken in die Städte sind in der Planung oder aber auch schon teilweise vorhanden. Dabei ist das Herz- und Kernstück für die Krefelder die örtliche Bahnpromenade, deren Bau in den ersten drei Abschnitten angelaufen ist.
„Experten planen diese Strecke. Da sie grenzübergreifend ist, wird sie von der Europäischen Union gefördert“, sagt Stadtentwickler Karl Werner Böttges. „Die Vergabe der Machbarkeitsstudie ist bereits an ein Aachener Büro erteilt. Sie kostet rund 42 000 Euro.“ Die Radler können sich später aussuchen, ob sie einen Radschnellweg für die flotte Fahrt ins Büro nutzen möchten, oder beispielsweise ein touristisches Angebot mit gemütlichen Abstechern in die Leuther Heide, ins Freilichtmuseum Dorenburg oder zum Schlemmen ins Forstwaldhaus. Beides ist möglich. „Die Strecke wird in drei Teilen geplant“, erklärt Böttges weiter. „Ein Stück verläuft von Nettetal in Richtung Kaldenkirchen Bahnhof nach Venlo und darüber hinaus nach Horst aan de Maas.“
Im zweiten Teil von Nettetal Richtung Kempen besteht bereits ein sehr schöner Radweg an einer alten Bahntrasse, der nun noch zum Radschnellweg ausgebaut werden muss. Das bedeutet: Die Fahrbahn wird auf vier Meter verbreitert plus zweieinhalb Meter rechts und links für die Fußgänger. „Diese Maße werden wir leider nicht überall schaffen. Die Machbarkeitsstudie wird zeigen, was geht.“ Es fehle auch die Beschilderung, sagt der Stadtentwickler. „Die nicht ortskundigen Leute dürfen ja nicht rätseln, wie es weitergeht.“ Eine ansprechende Gestaltung mit Beleuchtung und anderem Stadtmobiliar sei geplant, stehe aber noch nicht fest. Ebenso nicht die Länge der Strecke, die die Radler unter die Reifen nehmen werden, da noch niemand den endgültigen Verlauf kenne. Was klar ist: Sie soll möglichst unabhängig vom Autoverkehr bestehen.
Vom dritten Abschnitt — von Kempen nach Krefeld — ist noch nichts vorhanden. „Sicher ist hier, dass mit dem Radweg nicht an der Stadtgrenze Schluss ist, sondern dass er Anschluss findet an die Bahnpromenade. Das könnte über die Ortmannsheide und eine wie auch immer geartete Querung über die St.-Töniser-Straße, in der Nähe des SWK-Hauses Richtung Alte Gladbacher Straße hin zur Promenade erfolgen, oder auf der touristischen Route über Forstwald.“ Da letztere Möglichkeit einen Schlenker bedeute, sei diese Variante nicht schnell genug für den Alltagsverkehr, sagt der Fachmann weiter.
„Hier hat es unter der Überschrift ,eConnectionLine‘ einen Stadtumbau-Wettbewerb gegeben, den wir gewonnen haben“, erzählt Böttges. „Hier wird auf die gute Erreichbarkeit der Unternehmen durch die radelnden Berufspendler Wert gelegt. Denn dieses Verkehrsmittel gewinnt im Alltagsverkehr zunehmend an Bedeutung. Es ist im Nahbereich bis zehn Kilometern der Schlüssel zu einer nachhaltigeren und klimagerechteren Mobilität und entastet das Straßennetz.“ Hier setze das Projekt an, für das die Bahnentwicklungs-Gesellschaft eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben habe. Start- und Zielpunkte sind die Bahnhöfe beider Städte. „Die Strecke verläuft über eine seit 1987 stillgelegte Bahntrasse. Ein 5,5 Kilometer langes Teilstück in Willich gibt es schon.“ Der Radweg kann sich in Krefeld mit der Bahnpromenade — nicht zuletzt am Bahnhof — verbinden.