Prozess im Landgericht: Straftaten unter Drogen und Psychose

Staatanwalt fordert Einweisung in die Psychiatrie.

Krefeld. Zu Unrecht kassierte Arbeitslosenunterstützung war der harmloseste Vorwurf, mit dem sich am Dienstag die 2. große Strafkammer des Krefelder Landgerichts befassen musste. Jakob E., einem 27-jähriger Deutschrussen, wurden daneben Belästigung, Einbruch und Bedrohung vorgeworfen.

Außerdem musste das Gericht entscheiden, ob der junge Mann wegen Gemeingefährlichkeit in in ein psychiatrisches Krankenhaus eingewiesen werden soll.

Der 1994 mit Eltern und Geschwistern aus Kasachstan Eingewanderte soll 2006 in Kempen eine Arbeit aufgenommen, dies aber dem Arbeitsamt nicht gemeldet haben. 862,68 Euro soll er so zu Unrecht an Unterstützung kassiert haben.

Im Mai und Juni 2006 soll er dann eine ehemalige Freundin in ihrer Wohnung auf der Hülser Straße belästigt haben, die daraufhin ein Rückkehrverbot aussprach Einen Monat später soll er sie wieder belästigt haben.

Im August wurde E. beim Einbruch in eine Laube vom Besitzer erwischt, den er daraufhin bedrohte. Das Gericht hörte am Dienstag neben Polizeibeamten auch zwei Ärzte der Klinik Königshof zur geistigen Gesundheit des Angeklagten. Einer attestierte ihm eine von Fall zu Fall auftretende oft schwer verlaufende Psychose. In deren Verlauf war er mehrfach in der Klinik und musste zum Teil tagelang fixiert werden.

Bereits in seiner Jugend in Kasachstan soll E. auffällig gewesen sein. Erschwerend hinzu komme E.s Drogensucht. In der Verhandlung gab E. die Taten zu und kommentierte sie mit "Ich habe andauernd Sch... gebaut". Wegen Erschöpfung des Angeklagten brach der Vorsitzende die Verhandlung ab und vertagte sie auf kommenden Freitag. Dann werden weitere Zeugen und ein Sachverständiger gehört.

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