Gericht Prozess: Familie greift Polizisten auf Straße an

Weil ihr Auto abgeschleppt werden sollte, wurde die Gruppe handgreiflich.

Symbolbild.

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Foto: Federico Gambarini

Krefeld. Zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen einer Familie und der Polizei kam es im November 2016 auf der Dreikönigenstraße. Dafür mussten sich am Freitag drei Frauen und zwei Männer der Familie im Alter von 20 bis 43 Jahren vor Gericht verantworten. Ihnen wurde unter anderem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen, außerdem versuchte Gefangenenbefreiung. Bis auf den letzten Tatvorwurf sah der Richter die Anklage auch bestätigt und verurteilte die Angeklagten zu Strafen zwischen 400 Euro (80 Tagessätze zu je fünf Euro) und sechs Monaten Gefängnis auf Bewährung.

Auslöser war ein Abschleppvorgang. Zwei Politessen wollten das Auto, welches der älteste Angeklagte wohl gefahren hatte, abschleppen lassen, weil es falsch geparkt war und ein Halter nicht zu ermitteln war. Als der Abschleppdienst schon mit dem Abschleppen begonnen hatte, seien zuerst die beiden männlichen Angeklagten zur Szene gestoßen. „Wir konnten gar nicht erklären, wieso wir das Auto abschleppen“, sagte die Ordnungsamts-Mitarbeiterin im Zeugenstand. Es wäre nämlich vom Haken gelassen worden, wenn der Mann die 30 Euro Verwarngeld sowie 75 Euro Abschleppkosten gezahlt genannt hätte.

Die beiden Mitarbeiterinnen riefen die Polizei. Es kam zur Auseinandersetzung, bei der ein Polizist schwer am Bein verletzt wurde. Außerdem soll immer wieder versucht worden sein, die Polizisten zu schlagen. Die Angeklagten wiesen die Vorwürfe zurück. Es habe kein Grund bestanden, ihn zu fesseln, sagte der älteste Angeklagte. Sein Auto sei grundlos abgeschleppt worden. Da sei er nervös gewesen, habe aber niemanden angegriffen. Der Richter war aufgrund der Zeugenaussagen und auch eines Videos vom Tatort von der Schuld der Angeklagten überzeugt.

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