Prostatakrebs: Zeit für Männer-Gespräche

Krefelder Urologen sprechen bei der Selbsthilfegruppe.

Krefeld. An jedem ersten Dienstag im Monat trifft sich die Krefelder Selbsthilfegruppe Prostatakrebs im Begegnungszentrum Wiedenhof. Am kommenden Dienstag wird es erstmals eine offene Sprechstunde mit Medizinern geben. Dr. Martin Friedrich, Chefarzt der Urologie des Helios-Klinikums, und der niedergelassene Urologe Dr. Arno Brickenkamp stehen an diesem Abend den Fragen von Betroffenen Rede und Antwort.

Mit dem Start dieser neuen Reihe, die zunächst zweimal im Jahr geplant ist, möchte die Selbsthilfegruppe ihre Aktivitäten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen. Seit 2002 gibt es die Gruppe, die sich monatlich trifft, Vorträge organisiert und vor allem dem persönlichen Erfahrungsaustausch dient.

Gerade dieser Aspekt ist nach Meinung von Brickenkamp wichtig im Umgang mit der Krankheit, von der viele Männer betroffen sind. "Es ist ein Unterschied, ob man mit dem Arzt darüber spricht oder mit jemandem, der selbst mit der Krankheit Erfahrungen gemacht hat. Im besten Fall findet der Kontakt zur Gruppe vor einer Therapieentscheidung statt."

Dr. Horst Köller, Leiter der Selbsthilfegruppe, ergänzt: "Viele kommen mit der Diagnose Prostatakrebs zu uns. Wir können dann beraten und informieren, die medizinische Behandlung dagegen nicht ersetzen."

Fernab von Termindruck in Kliniken und Praxen finden die Männer hier Zeit zu Gesprächen über Therapiemöglichkeiten einer Krankheit, die sich inzwischen zur häufigsten Krebsart bei Männern weltweit entwickelt hat.

Um auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu sein, organisiert die Selbsthilfegruppe, die rein ehrenamtlich tätig ist, regelmäßig Vorträge von Fachleuten. Die offene Sprechstunde ist jetzt eine weitere Möglichkeit, auf Patienten zugehen zu können.

Das längerfristige Ziel all dieser Maßnahmen formuliert Brickenkamp so: "Es wäre gut, wenn mehr Männer zur Vorsorge gingen."

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