Meinung Projekt Hoffnung

Dass Yildirim in Oberhausen für Erdogans Diktatur-Fantasien werben darf, ist ein Skandal. Dass türkischstämmige Krefelder, die hierzulande die Vorzüge deutscher Rechtsstaatlichkeit genießen, ihm dort zujubeln, ist verstörend.

Trotzdem: Wenn DiTiB-Gemeinden wie die Fatih Camii darauf verzichten, AKP-nahen Mitgliedern davon abzuraten, sind sie nicht automatisch Erdogans verlängerter Arm. Trotz einzelner überführter Spitzel-Imame. Die Gemeinden haben alle Hände voll damit zu tun, die innere Zerrissenheit in den Dialog zu überführen.

Das ist keine Entschuldigung für mangelnden Transparenzwillen und jahrzehntelange Hinterhof-Politik, wie wir sie leider auch attestieren müssen, auch in Krefeld. Es darf aber als Erklärung dafür dienen, warum öffentliche Stellungnahmen pro oder contra Erdogan gemieden werden.

Das Kommunikationskonzept der Fatih Camii für ihre Moschee setzt ungeahnte, neue Maßstäbe. Und es macht Hoffnung.

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