Live-Show „Menschen müssen über das Thema Mobbing reden können“

Krefeld · Profilerin spricht im Seidenweberhaus auch über Rufmord.

Eine Frau mit Selbstbewusstsein und einem Optimismus, den sie als ihre wichtigste Eigenschaft bezeichnet: Seit März 2019 steht Suzanne Grieger-Langer live auf der Bühne. „Wir können es uns in der heutigen Gesellschaft nicht leisten, den Mund zu halten“, sagt sie. Mit ihrem aktuellen Buch bringt sie ein gesellschaftliches Problem in die Öffentlichkeit, das viele lieber unter den Tisch kehren würden: Mobbing und Rufmord. Derzeit tourt sie mit ihrer Show zu dem Thema durch Deutschland. Am Freitagabend war die Personalberaterin im Seidenweberhaus zu Gast.

„Cool im Kreuzfeuer – Schlammschlachten, Cybermobbing und Rufmordkampagnen souverän überstehen.“  In Grieger-Langers neuestem Werk wird es auch sehr persönlich. Es sind ihre eigenen Erfahrungen und Emotionen die sie dort in die Öffentlichkeit trägt. Die 47-Jährige sei selbst Opfer einer Hetzkampagne geworden, doch als Wirtschaftsprofilerin wisse sie nun genau, was gegen Mobbing hilft – nicht nur im Berufsleben, sondern auch im Alltag.

Wie verhält man sich, wenn man zum Opfer wird? Gibt es darauf überhaupt die eine richtige Antwort? Grieger-Langer hat einen Vorschlag. Erstens: Der demütige Schritt zurück. Zweitens: Der mutige Sprung hinter die feindliche Linie. Drittens: Der aggressive Schritt zur Ziellinie. Also Kraft sammeln und schließlich den Schritt in die Öffentlichkeit wagen. „Menschen müssen über das Thema reden können. Und in einer Liveshow können sie das mit Humor“, sagt die Profilerin.

Klar ist, die Unternehmerin steht mit ihrer Methodik immer wieder in der Kritik. Besonders kritisch wurde Grieger-Langer von der Journalistin Bärbel Schwertfeger ins Visier genommen. Sie bezeichnete die Profilerin als „zweifelhafte Expertin“. In ihren jeweiligen Internetauftritten sind sich die beiden bis heute nicht einig. Doch eines ist nicht zu bestreiten: Ihr Publikum feiert Grieger-Langer – mit Lachen, Beifall und zustimmender Interaktion. „Präzise und sympathisch, alles auf den Punkt gebracht“, hieß es unter anderem von Annette König, einer Zuschauerin.

Jeder Mensch kann
zum Opfer werden

Ihr Ziel sei das Aufdecken von unmenschlichen Verhaltensweisen: „Wenn Menschen wissen, was das Böse ist und wie es handelt, können sie sich schützen“, glaubt Suzanne Grieger-Langer. Doch das ist nicht so einfach, wie es sich anhört. Fakten, Gefühle, Hintergründe und Aktionen müssten im Zusammenspiel wie in einem „Ermittlungskompass“ beachtet werden, um die Menschen entlarven zu können.

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