Prof. Josef Klostermann: 170 Gäste gratulieren dem Chef der Geologen

Seinen 60. Geburtstag verbrachte Prof. Josef Klostermann am Arbeitsplatz und widmete sich seinem Lieblingsthema.

Krefeld. Selbst an seinem Geburtstag blieb Prof. Josef Klostermann gerne im Geologischen Dienst NRW. Der Chef der Einrichtung und bekannte Krefelder Eiszeitforscher hatte anlässlich seines Sechzigsten zum Festkolloquium geladen.

Für das Thema "Geowissenschaften und Gesellschaft. Verantwortung für die Zukunft" hatte der Jubilar nicht nur Referenten gefunden, sondern zugleich rund 170 Gäste nach Krefeld gelockt. Geologen aus der ganzen Republik kamen am Montag im Gebäude an der De-Greiff-Straße zusammen, darunter der "oberste" Geologe Deutschlands, Prof. Hans-Joachim Kümpel, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe.

Vier wissenschaftliche Vorträge wurden gehalten, bei denen sich das breite Spektrum der Geologie andeutete. So sprach als ein Vertreter der Industrie Mathias Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Technology, über "Sichere Rohstoffversorgung als Basis für weitere Wertschöpfungen". Ein spannendes Thema für die nahe Zukunft präsentierte Prof. Kümpel mit "Shale Gas im Aufwind. Entwicklung in den USA, Optionen für Europa". Es ging um die Erschließung neuartiger Erdgaslagerstätten - Gasvorkommen, die im Gestein gebunden sind.

Prof. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen referierte über "Perspektiven einer Hochschullandschaft im Wandel". Bodenständig im wahrsten Sinne des Wortes wurde dann die Zeitreise "Vom Dinosaurier bis zum antiken Rheinverlauf", auf die Dr.Helmut Luley vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland die Besucher mitnahm.

Die Laudatio auf das Geburtstagskind hielt ein alter Studienfreund, Dr. Alfred Hendricks, Direktor des LWL-Museums für Naturkunde in Münster. Die dortige Universität spielt eine entscheidende Rolle im Werdegang von Prof. Klostermann.

Hier begann er 1971 sein Studium unter Verhältnissen, die sich viele heutzutage nicht vorstellen können: Es gab Veranstaltungen mit nur drei Studenten. Da fiel Fehlen auf und das tat man seinen Kommilitonen nur einmal an, berichtete ein Studienfreund.

Ein ganz großer Fisch sollte Josef Klostermann - noch als Doktor der Geologie - ins Netz gehen, als er 1987 bei Kartierungsarbeiten in einer Kiesgrube den berühmt gewordenen Wal von Kervenheim entdeckte. Das vollständig erhaltene, sechseinhalb Meter lange Skelett eines zehn Millionen Jahre alten Tiers wurde ausgegraben. Heute liegt das Urtier in einer Vitrine - im Foyer des Geologischen Dienstes.

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