Preisgünstige Hüte für die Dionysiuskirche

Der Krefelder Fotokünstler Theo Windges möchte mit seinen Vorschlägen die Diskussion um die Spitze der Kirche anregen.

Krefeld. 500000 Euro hat die Kulturstiftung der Sparkasse für die Wiederherrichtung des Kupferhelms auf der Dionysiuskirche bewilligt. "Viel zu viel", meint der Krefelder Fotokünstler Theo Windges und hat sich seine eigenen Gedanken gemacht.

Unter dem Arbeitstitel "Diokirchen-Hüte" hat er vier Entwürfe für alternative und kostengünstigere Spitzen entworfen und sie dem Kirchturm mit dem Original-Helm und der Variante "oben ohne" gegenübergestellt. "Dann bleibt von dem Stiftungs-Geld noch was für die Kunstszene in Krefeld übrig. Denn die hat Unterstützung bitter nötig."

Die Variante Nummer 1 ist in der Reihe die kostengünstigste. Der Turm wird von Bistum und Kirchengemeinde fertig renoviert, das Gerüst kommt weg, die Kupfer-Spitze wird nicht wieder drauf gesetzt. Damit würde das Wahrzeichen der Stadt das Schicksal anderer Kirchen - zum Beispiel der Friedenskirche - teilen und "oben ohne" bleiben.

Variante 2 bleibt beim Material Kupfer und hält sich an eine modernere Turmspitzen-Form, die sich auch in der Höhe eher zurückhaltend gibt - ein Kegel mit abgeflachten Seiten.

Nummer 3 ist da schon gewagter, mag manchem schon etwas orientalisch vorkommen und an ein Minarett erinnern. Auch hier wäre das Material Kupfer. Auf jeden Fall erreicht die Spitze eine repräsentative Höhe.

Aus dem Rahmen fällt Windges’ Vorschlag Nummer 4: Das Material ist - krefeld-typisch - Edelstahl. Die gewundene Form hingegen lässt eher an den Kreml denken.

Nummer 5 hingegen erinnert in seiner streng geometrischen Form eher an Wolkenkratzer in Amerika.

Die derzeit angestrebte Variante Nummer 6 würde den alten Zustand wieder herstellen, die Kupferspitze müsste restauriert und einige Figuren wohl auch ersetzt werden, um das gewohnte Bild der Dionysiuskirche wieder herzustellen.

Dies würde nach derzeitigen Ermittlungen über 800000 Euro kosten. Zu viel, wie Windges findet. Deshalb hat er sich Gedanken über einfachere und günstigere Varianten gemacht und möchte damit zum Nachdenken und Diskutieren anregen. Immerhin war der Künstler selbst Vorstandsmitglied im Förderverein "Dio-Spitze", hatte vorgeschlagen mit einer Kampagne um Spenden zu werben. "Ich wollte ein Plakat entwerfen, mit dem wir Spenden einwerben könnten. Aber das ist abgelehnt worden. Man wolle nicht Geld ausgeben, sondern einnehmen, hieß es. Rund 200000 Euro hat der Förderverein in den vergangenen Jahren gesammelt.

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