Polizei: Nur jeder achte Einbruch aufgeklärt

Bürger müssen mehr tun, um ihr Eigentum zu schützen.

Krefeld. Es ist der Idealfall für Langfinger. Morgens fährt der Hausherr zur Arbeit. Die Mutter bringt wenig später die Kinder zur Schule und geht dann ebenfalls ins Büro. Wenn dann ein Fenster des Einfamilienhauses auf Kipp steht, brauchen Diebe höchstens fünf Minuten, um reiche Beute zu machen. Sie haben eine Nase dafür, wo Schmuck und Geld liegen. Die Heimkehr der Bewohner bringt dann nicht nur Schrecken, sondern oft auch Angst und seelische Probleme mit sich.

Die Krefelder Polizei startet jetzt, zu Beginn der dunklen Jahreszeit, eine neue Kampagne zur Einbruchsbekämpfung. Denn es gibt einen kontinuierlichen Anstieg der Wohnungseinbrüche bei rückläufiger Aufklärungsquote. "Mit dem Landeskriminalamt haben wir Strategien entwickelt, um den Trend zu stoppen und die Sicherheit zu erhöhen", sagt Polizeipräsident Rainer Furth. "Von 500 bis 600 Wohnungseinbrüchen im Jahr haben wir rund zwölf Prozent aufgeklärt." Zum Vergleich: Bei knapp 23000 Straftaten liegt die Erfolgsquote derzeit bei 56 Prozent."

Um auch bei den genannten Delikten erfolgreicher zu werden, legen die Beamten Wert auf die Mitarbeit der Bürger. "Wir müssen sie sensibilisieren, ihre Umgebung nach verdächtigen Personen oder Fahrzeugen genau zu beobachten. Sie brauchen keine Hemmungen haben, die Polizei anzurufen."

Wichtig sei es auch, Haus und Wohnung sicher auszustatten. Beim Kommissariat Vorbeugung an der Hansastraße gibt es alles zu sehen, was zur Sicherheit beiträgt. Mit Uwe Gottschalk und Eden Nickel stehen zwei Beamte parat, die in Einzelfällen auch nach Hause kommen.

Alle Einbruchs-Informationen werden künftig mit den Nachbarbehörden in einen Info-Pool eingegeben - als fester Bestandteil der Ermittlungsarbeit. So können beispielsweise "Reisewege" der Täter festgestellt werden. cf

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