Fest ohne Grenzen Politik und Unterhaltung Hand in Hand

Das Fest ohne Grenzen zog wieder hunderte Besucher an, die sich für ein gutes Miteinander von Krefeldern und Ausländern einsetzen.

Fest ohne Grenzen: Politik und Unterhaltung Hand in Hand
Foto: Mark Mocnik

Krefeld. „Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass die klischeehafte Denke gegen Menschen aufhört, die anders sind als wir“, sagt zur Eröffnung des großen Events Tagrid Yousef, Leiterin des kommunalen Integrationszentrums. Dieses Ziel haben alle, die beim 11. Fest ohne Grenzen mitmachen und als Gäste dabei sind.

Auf einem Teilstück der Corneliusstraße stehen dicht an dicht die Menschen mit deutschen und ausländischen Wurzeln. Etwa 30 Stände gibt es und auf der Festbühne stellen sich die Initiatoren des „Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie“ vor: Stephan Hagemes, Lisa Jäger und Andrea Randerath.

Krefeld feiert Fest ohne Grenzen
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Unter den Zuhörern sitzt Margret Schilling, die vor etwa 22 Jahren Mitgründerin des Krefelder Flüchtlingsrates war. Nur wenige Meter davon entfernt stehen am Stand des Flüchtlingsrates noch alte Parolen-Banner. „Ausländerbehörde Krefeld. Gegen Demütigung und Herabwürdigung, für eine Service- und Willkommenstruktur“ steht darauf. Dieses Plakat ist nicht mehr ganz aktuell, denn am Tag zuvor hat Oberbürgermeister Frank Meyer auf eine Uralt-Forderung des Bündnisses reagiert und für 2018 einen neuen Fachbereich „Migration und Integration“ angekündigt, in dem er bessere Bedingungen für Mitarbeiter, aber auch für ihre Kunden schaffen wolle.

„Das wird auch höchste Zeit, dass da was passiert“, sagt auf Nachfrage der WZ Fest-Moderator Albert Koolen (57), der eigentlich katholischer Priester ist, aber derzeit am Düsseldorfer Flughafen arbeitet. Koolen kommentiert die Entscheidung des Oberbürgermeisters: „Wenn das so kommt, ist das überaus positiv. Dann gibt es hoffentlich keine langen Wartezeiten und schlechte Behandlungen unserer ausländischen Mitbürger mehr.“

Schon eine Stunde nach Beginn des grenzenlosen Festes gegen den Rassismus und für die Menschenrechte ist einiges los. Angerollt ist der Demokratie-Bus der NRW-Landeszentrale für politische Bildung. Die Mitarbeiter haben eine weiße Plane auf das Pflaster gelegt, auf die jeder eintragen kann, was er sich wünscht, „höhere Wertschätzung für PflegerInnen“ und „mehr Ehrenamtler in Sportvereinen“ beispielsweise. Die Rubrik „Wie könnten Sie sich selbst aktiv einbringen?“, ist zu dem Zeitpunkt noch leer.

Einen Wahl-O-Mat gibt es auch. Die Partei hat einen speziellen „Wahl-O-Maten“ mitgebracht. Ein kleines Glücksrad. Und egal wie schnell oder langsam man es anschiebt, es bleibt immer bei „Die Partei“ stehen.

Bis auf CDU und FDP sind alle im Krefelder Rat sitzenden Parteien mit Info- oder Aktiv-Ständen vertreten. Die Union hatte das Fest im Vorfeld vor allem wegen der Teilnahme der DKP boykottiert. Dort hängen alte Plakate vom 2. Fest, bei dem neben der CDU bereits damals die DKP steht.

Es ist bunt. Für die Kinder gibt es auf dem Schulhof Sport und Spiel. Chöre und Bands machen Musik, und zwischendrin gibt es deutsche und internationale Küche, spielt Leierkastenmann Frank Ufermann, stellen die Krefelder Greenpeace-Gruppe und die Bürgerinitiative rund um St. Josef ihre Projekte vor. Am Caritas-Stand von Gloria Schlösser gibt es ein Quiz. Ein Beispiel: „Welche Gläubigen dürfen nach ihren Vorschriften keinen Alkohol trinken, Muslime, Christen oder Juden?“ Hätten Sie es gewusst?

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