Uerdinger Straße : Plötzlich war das Grün nicht mehr da
Anwohner der Uerdinger Straße sind verärgert über die Informationspolitik der Stadtverwaltung.
Krefeld. Die Eigentümergemeinschaft des Hauses Uerdinger Straße 343 traute ihren Augen nicht und die Gefühle schwankten zwischen Erstaunen und Entsetzen. „Vor einigen Wochen fuhr plötzlich schweres Gerät hinter unserem Garten auf, gerade dort, wo wir uns eine schattige Terrasse eingerichtet hatten“, berichtet Bewohnerin Claudia Friedrich. „Was dort geschehen sollte, war uns bis zum Schluss unklar. Es gab trotz vieler Schriftwechsel keine Informationen der Stadt.“ Jetzt ist es klar: Dort, wo früher ein grüner Bereich war, gibt es nun 36 Stellplätze.
„Hierfür sind ein Baum und viele Sträucher beseitigt worden“, berichtet Mitbewohner Hans-Joachim Dietrich. „Es wurden einfach Fakten geschaffen.“ Weiterhin schreibt die Eigentümergemeinschaft, dass die Parkplätze bis auf einen Meter an die Grundstücksgrenze heranreichten.
„Die dadurch entstehende Lärm- und Emissionsbelästigung, verbunden mit Gesundheitsgefahren, erlaubt es uns nicht mehr, unseren Garten wie gewohnt zu nutzen.“
Auch Egon Boch, Anwohner der Schönwasserstraße, ist empört, wenn er auf seinem Balkon in der ersten Etage steht: „Das ist kein Zustand“, sagt er. „Der Blick geht nicht mehr ins Grüne. Die Wagen fahren direkt am Haus vorbei.“ Besonders schlimm sei der Nachbar in der Wohnung unter ihm betroffen: „Es wurden neue Kirschlorbeer-Sträucher vor unser Grundstück gepflanzt mit dem Hinweis, wenn sie groß wären, würden wir den Parkplatz nicht mehr sehen. Aber dann hat er auch kein Licht mehr.“
Die Anwohner machen sich auch Sorgen wegen der Feuerwehrzufahrt, die ebenfalls am Haus vorbei führt. „Die Einsatzwagen kommen doch nie mehr durch“, so Boch.