Sicherheitsmaßnahme Pauluskirche in Krefeld - Nur mit Eintrittskarte in den Weihnachtsgottesdienst

Krefeld · Aus Sicherheitsgründen wird die Pauluskirche beim Gottesdienst am 24. Dezember nach dem 450. Besucher geschlossen. Im vergangenen Jahr war es so voll gewesen, dass etwa 20 Besucher vor der Kirche direkt umgekehrt seien.

 Im Vorjahr gab es Eintrittskarten für den Heiligabend-Gottesdienst in der evangelischen Kirchengemeinde Essen-Haarzopf.

Im Vorjahr gab es Eintrittskarten für den Heiligabend-Gottesdienst in der evangelischen Kirchengemeinde Essen-Haarzopf.

Foto: ja/picture alliance/dpa

Nur Gottesdienstbesucher mit einer Eintrittskarte werden an Heiligabend in den Weihnachts-Gottesdienst der Pauluskirche gehen können. Das hat die evangelische Gemeinde aus Sicherheitsgründen beschlossen. 450 Menschen mit entsprechender Karte – sie ist wohlgemerkt kostenlos – werden zu diesem Gottesdienst um 16.45 Uhr in das Gotteshaus eingelassen.

Damit folgen die Verantwortlichen dem Beispiel der evangelischen Kirchengemeinde in Essen-Haarzopf. Ihre Ankündigung, Gläubige müssten sich Eintrittskarten für die meisten der Weihnachtsgottesdienste reservieren, hatte im Vorjahr bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Der Grund für den Entschluss der Gemeindevertreter waren Tumulte an Weihnachten 2017 gewesen. An der Pforte habe es damals Wortgefechte und Pöbeleien gegeben, als Besucher wegen Überfüllung abgewiesen wurden.

In der Pauluskirchengemeinde habe man sich den Schritt nicht leicht gemacht, beschreibt Pfarrer Volker Hendricks die Vorgeschichte. „Wir haben wirklich hin- und her überlegt. Eigentlich sollte man ja wirklich – gerade an Heiligabend – niemanden abweisen. ,Kein Platz in der Herberge!’ – denkt ja direkt jeder und an tausend Krippenspiele zum Thema“, sagt er, „aber wie in Bethlehem: Voll ist voll – auch ohne bösartigen Wirt.“ Aber der Sicherheitsbeauftragte der Evangelischen Kirche im Rheinland habe gesagt: So wie bisher könne es nicht weitergemacht werden. In den vergangenen Jahren sind die Sicherheitsauflagen – vor allem nach dem Loveparade-Unglück – stetig erweitert worden.

Es wird eine genau abgezirkelte Bestuhlung geben

„Bisher haben wir einfach alle Menschen in die Kirche hineingelassen, die standen dann eben in dichten Reihen hinten und teilweise auch in den beiden Mittelgängen. Das war nicht unbedingt so schön, aber alle waren drin“, sagt Hendricks und ergänzt, „naja, fast alle.“ Im vergangenen Jahr sei es dann so voll gewesen, dass etwa 20 Besucher vor der Kirche direkt umgekehrt seien.

In diesem Jahr soll es nun aus besagten Sicherheitsgründen anders laufen. Auch für Hendricks und die anderen Mitverantwortlichen eine „skurrile Situation“, wie er sagt. Aber es gehe nicht mehr anders. „Da braucht nur eine Kerze auf dem Altar umzukippen oder so etwas, da muss gar nichts Schlimmes sein, wie schnell ist dann Panik?“, malt er die größten Befürchtungen aus, „was dann in einer überfüllten Kirche geschieht, möchte sich keiner vorstellen.“ Deshalb werde es dieses Mal genau abgezirkelte Bestuhlung geben. Die Gänge müssen alle eine bestimmte Breite haben, da dürfe keiner im Gang stehen und im Ernstfall den Fluchtweg nach draußen versperren.

Bei den anderen vier Gottesdiensten in der Kirche an der Hülser Straße werden vorab keine Eintrittskarten ausgegeben. Aber auch bei dem ebenfalls jedes Jahr sehr stark besuchten Gottesdienst mit Krippenspiel um 15.30 Uhr werden die Organisatoren ganz genau zählen und nach 450 Männern, Frauen und Kindern die Tür schließen. Im Gottesdienst im Anschluss ab 18.15 Uhr gebe es immer noch reichlich Platz – und erst recht um 23 Uhr.

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