Partnerstadt als Studienort beliebt

Die Fontys University of Applied Sciences hat für Gäste ihre Türen geöffnet. Über die Hälfte der Studenten kommt aus Deutschland. Auch viele Krefelder zieht es an die Einrichtung.

Es herrscht reger Betrieb im Eingangsbereich der Fontys University of Applied Sciences in Krefelds Partnerstadt Venlo. Angehende Studierende laufen mit Infobroschüren und Notizzetteln in den Händen hin und her — oft in Begleitung ihrer Eltern. Studenten der Fontys weisen ihnen den Weg. Deutsch und Niederländisch sind zu hören, hin und wieder auch Englisch.

Es geht bunt zu an diesem Tag der offenen Tür. Interessierte erhalten einen Eindruck Studienatmosphäre, erkunden Vorlesungsräume und Campus.

Hektik kommt trotz dem starken Andrangs allerdings keine auf. Über 60 Prozent der insgesamt etwa 4200 Studierenden der Universität kommen aus Deutschland — vor allem auch aus Krefeld, erklärt Rob Thuijls aus der Marketing-Abteilung der Fontys Universität. „Neben jungen Menschen aus Mönchengladbach ist der Anteil der Krefelder hier besonders hoch“, sagt er.

Doch auch aus anderen deutschen Städten ist der Zulauf enorm, selbst über die Grenzen von Nordrhein-Westfalen hinaus sei die Uni beliebt. „Etwa zehn Prozent der Studenten kommt weder aus Deutschland oder den Niederlanden“, sagt Thuijls.

Auch beim Tag der offenen Tür ist der Anteil der Deutschen groß, viele deutsche Autokennzeichen auf dem Parkplatz zeigen das hohe Interesse. Elias Winkler ist aus Erfurt gekommen, um sich über die Uni zu informieren. „Hier könnte ich im Ausland studieren und trotzdem in Deutschland wohnen“, erklärt er. „Außerdem habe ich Verwandtschaft in NRW, zu denen es nicht weit wäre“. Wirtschaft will er studieren, wie viele andere den Vorteil nutzen, Seminare in deutscher, niederländischer oder englischer Sprache zu besuchen. „Gerade in der heutigen Zeit kann eine solche Ausbildung nur von Vorteil sein“, findet er.

Janina Ulrich von der Studienberatung für deutsche Studenten unterstreicht die vielfältigen Möglichkeiten an der Universität: „Ich habe hier Marketing studiert und habe die bunte sowie gut durch-mischte Gemeinschaft hier genossen“, sagt sie. Die Uni profi-tiere von der Lage an der Grenze. „Entweder ziehen die Studierenden nach Venlo, in die Grenzstädte oder sie pendeln aus den größeren Städten wie Krefeld hierher.“

Rob Thuijls, Mitarbeiter Marketing-Abteilung Fontys Universität

Neben den sprachlichen Vorteilen hebt sie hervor, dass die Niederländer einen Ansatz viel kleinerer Seminargruppen verfolgen: „Es finden sich fast nie mehr als 25 Studierende in einem Seminar wieder. Auch Einführungskurse sind nicht größer“, sagt Ulrich. Vorlesungssäle, in denen 200 Studenten sitzen, gebe es nicht.

Trotz eines gut durchdachten Konzepts blicken die Niederländer gerne ins Nachbarland, streben Zusammenarbeiten mit dortigen Universitäten an. Seit 1964 sind Venlo und Krefeld Partnerstädte. Vor kurzem haben Oberbürgermeister Frank Meyer und sein Pendant aus Venlo, Antoin Scholten, eine Vertiefungserklärung unterzeichnet. Man will die Zusammenarbeit der beiden Städte weiter intensivieren.

Auch eine engere Zusammenarbeit der Hochschulen sei denkbar, erklärt Rob Thuijls aus der Marketing-Abteilung der Fontys Universität: „Es gibt bereits einige Bereiche, in denen wir kooperieren, wir würden das gerne weiter ausbauen“, sagt er.

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