Industrie Outokumpu investiert im Edelstahlwerk

Krefeld · Der finnische Konzern steht nach eigenen Angaben zum Standort Deutschland und damit auch zum Werk in Krefeld. Allein hier arbeiten rund 1300 Mitarbeiter.

 Der Konzern investiert in das Krefelder Werk.

Der Konzern investiert in das Krefelder Werk.

Foto: Ja/dirk jochmann (dj)

Obwohl sich Europas Edelstahlbranche in einer tiefen Krise befindet und mit Verlusten arbeitet, steht der finnische Outokumpu-Konzern nach eigenen Angaben zum Produktionsstandort Deutschland und damit auch zum Werk in Krefeld. Das Unternehmen plant an der Oberschlesienstraße den Aufbau einer neuen Fertigung. Wie Outokumpu auf Nachfrage erläuterte, handelt es sich um eine Anlage zur Herstellung von Metallpulver aus Edelstahl. Damit investieren die Finnen in den zukunftsorientierten Markt der additiven Fertigung, also zum Beispiel 3D-Druck.

Weitere Details zu dem Projekt nennt das Unternehmen allerdings bisher nicht. Unklar bleibt, wann und wie viel investiert wird und mit welchem Partner Outokumpu das Ganze umsetzt.

Hohe Stromkosten im Kaltwalzwerk sollen sinken

Als weiteren Baustein in der Entwicklung des Standortes Krefeld bezeichnet das Unternehmen eine Anlage zur Optimierung der Energienutzung des Kaltwalzwerkes. Konkret geht es dabei um einen Batteriespeicher und einen erdgasbetriebenen Motor. Produktionsbedingt entstehen im Kaltwalzwerk immer wieder Spitzenlasten mit sehr hohem Energieverbrauch. Mittels Computersteuerung kann künftig der maximale Energiebedarf berechnet werden, um dann gezielt Batterie und Motor zuzuschalten. Sinn der Sache ist es, Stromkosten zu reduzieren.

Outokumpu gilt als führender Anbieter von Edelstahl und Hochleistungslegierungen. Der Marktanteil in Europa liegt bei etwa 40 Prozent, weltweit sind es rund zwölf Prozent. Im vergangenen Jahr wurde ein Umsatz von 6,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Weltweit beschäftigen die Finnen nach eigenen Angaben rund 10 000 Mitarbeiter, darunter rund 2300 in Deutschland und etwa 1300 in Krefeld.

Die Edelstahlbranche in Europa und insbesondere in Deutschland leidet seit Jahren unter der wachsenden Menge von Billigimporten aus Asien. Durch Corona ist die Nachfrage in den vergangenen Monaten eingebrochen und hat diese strukturellen Probleme weiter verschärft.

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