Ostwall: Zurück zum Prachtboulevard

Ute Becker-Wittig will dem Ostwall wieder zu alter Geltung verhelfen.

Krefeld. Mit dem Umbau des Ostwalls hat auch die Rolle des Sprechers der Interessengemeinschaft Ostwall (IGO) gewechselt. Der Optikermeister Peter Schwinn (63) hat die Funktion nach etwa 15 Jahren an die Immobilienhändlerin Ute Becker-Wittig (52) abgegeben, die ihr Büro am Ostwall betreibt und den Wall schon lange kennt.

Schwinn will auch weiter mitarbeiten. Ute Becker-Wittig will keineswegs der "neue Besen" sein: "Kontinuität" ist eines ihrer Gebote. Sie will die Zahl der rund 40 Mitglieder vergrößern und hofft, dass sich auch Geschäftsleute nördlich der Rheinstraße bald anschließen.

"Der Ostwall ist nach wie vor eine gute Adresse", ist sie überzeugt. Auch wenn eine Reihe von traditionellen Geschäften weggegangen ist, sieht sie für die Prachtstraße eine gute Zukunft: "Alleine 60 Arztpraxen haben hier ihren Sitz. Die meisten Häuser gehören den Geschäftsinhabern, mit denen kann man ganz anders reden als mit reinen Mietern oder auswärtigen Besitzern."

Ihre Projektion des zukünftigen Ostwalls setzt an der Vergangenheit an: ein Mix aus hochwertigem Einzelhandel, möglichst familiengeführten Spezialgeschäften, und Dienstleistung. Sie hofft auf eine zügige Fortsetzung des Ostwallumbaus im Bereich der Haltestelle Rheinstraße mit der von der IGO favorisierten Glasüberdachung, zwischen Südwall und Hauptbahnhof und auch im Norden.

"Jetzt sind aber auch die Hauseigentümer am Zug", appelliert sie an ihre Wallnachbarn, sich der Fassaden anzunehmen. Vielleicht ließe sich das mit Mitteln aus dem Topf "Stadtumbau West" oder einem Fassadenwettbewerb unterstützen.

Nach der mehrjährigen Pause beim vorweihnachtlichen Schmuck plant Becker-Wittig jetzt für den Advent, Weihnachtsbäume mit Schmuck aus den Krefelder Partnerstädten aufzustellen. Das Stadtmarketing im Rathaus hat bereits Unterstützung zugesagt. Sie will sich auch bald mit der Krefelder Werbegemeinschaft zusammensetzen und Gespräche über eine Ausweitung der "Krefelder Samstage" bis zum Ostwall führen.

An die Ostwall-Vergangenheit anknüpfen will Becker-Wittig auch mit einem Projekt, auf das sie ältere Krefelder immer wieder ansprechen: ein Brunnen auf dem Mittelstreifen. "Vielleicht ist das kleine Karree, das am bisherigen Übergang Stephanstraße entstanden ist, ein guter Ort dafür."

Als Wünsche artikulieren Becker-Wittig und Schwinn, dass die Stadt den Ostwall wieder bei der Veranstaltungsplanung einbezieht, dass die verbesserte Straßenreinigung auch die Reste der nächtlichen "Übriggebliebenen" aus einem bestimmte Kneipen-Dreieck in den Griff bekommt und möglichst mit Handbesen arbeitet und vielleicht eine Änderung der Müllabfuhr für die Kernstadt erfolgt: "Wir haben fast jeden Tag eine andere Tonne in der Abfuhr, das ist nicht gut fürs Stadtbild."

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