Konzert Orgelsommer in Krefeld - Wenn Barock auf Romantik trifft

Beim zweiten Konzert des Orgelsommers in St. Gertrudis ging es um Symmetrie.

Roland Uhl stellte beim zweiten Krefelder Orgelsommer Werke des Barock und der Romantik gegenüber.

Roland Uhl stellte beim zweiten Krefelder Orgelsommer Werke des Barock und der Romantik gegenüber.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

So erklingt als erstes Stück das Präludium in C-Dur von Dietrich Buxtehude (1637-1707), eine Art Phantasiestück, das dem Organisten Gelegenheit gibt, die unterschiedlichen Klänge mittels der Register für die Gestaltung des Präludiums zu wählen. Satte Akkordfolgen werden durch Pianoläufe abgelöst, die zudem einen Gegensatz von Hell zu Dunkel bilden. Robert Schumann (1810-1856) komponierte sechs Studien für den Pedalflügel, die in ihrer Form frei gestaltet sind.

Schnelle Tonfolgen fließen ineinander, leider wenig konturiert in der Interpretation, sodass sie leicht verwuselt klingen. Das Andantino in langsamem Tempo, die Motive ineinander verwoben, zeigen eine andere Klangfacette der Orgel.

Wiederum ein Werk des Barock, es erklingt das Concerto in a-moll nach G. Torelli von Johann Gottfried Walther (1684-1748), eine Komposition, die sich der Motive des Concertos von Torelli, einem italienischen Komponisten des Barock, bedient, eine gängige Praxis der Zeit, allein schon, um die Kompositionen anderer Komponisten, besonders aus Italien, kennenzulernen.

Dazu bildeten die „Drei Tonstücke, op.22“ von Nils Gade den romantischen Gegensatz. Verschiedene Stimmungen wurden durch rhythmische Eigenheiten und harmonische Varianten erzeugt, virtuos musiziert und klangsatt registriert vom Organisten. J. S. Bach wandte ebenfalls die Interpretation italienischer Concerti für seine Orgel an, so das Concerto in a-moll nach Antonio Vivaldi.

Hell, mit einer gewissen Leichtigkeit werden hier, besonders im letzten Satz, dem Allegro, die Melodien Vivaldis durch Bach auf die Orgel übertragen. Es folgen die Stücke 4-6 aus den Studien für Pedalflügel von Robert Schumann, die einzelnen Stücke phantasievoll registriert, die Gegensätze innerhalb jeder der Studien durch die Klangfarbenvarianten der Registrierung hervorgehoben. Das Präludium in e-moll von Nikolaus Bruhns (1665-1687) bietet nochmals in seiner Freiheit als Präludium Raum für die Klangphantasie des Organisten.

Fazit: Organist Roland Uhl bot dem Publikum mit seinem Konzert-Programm „Symmetrie“ einen nachdenklichen und doch heiteren Orgelsommerabend. 

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