Infektionsgeschehen in Krefeld Ordnungskräfte gehen gegen Krefelder Maskenmuffel vor

Krefeld · Corona-Gefährdungsstufe 2 gilt nun auch in Krefeld. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 68,2. Insgesamt gibt es 59 neue Fälle.

 In allen Fußgängerzonen sowohl im Zentrum zwischen den Wällen als auch in den Stadtteilen ist eine Maskenpflicht eingeführt.

In allen Fußgängerzonen sowohl im Zentrum zwischen den Wällen als auch in den Stadtteilen ist eine Maskenpflicht eingeführt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Corona-Zahlen steigen auch in Krefeld weiter an. Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) berichtet in diesem Zusammenhang von einer zunehmend aggressiveren Stimmung in der Krefelder Bevölkerung, gerade in Bezug auf die Maskenpflicht. Da Krefeld seit Sonntag, 18. Oktober, bei der Sieben-Tage-Inzidenz über 50 liegt und damit Warnstufe 2 gilt, hatte die Stadt am vergangenen Donnerstag die Maskenpflicht in allen Fußgängerzonen und auf Wochenmärkten angeordnet. Die Zugehörigkeit Krefelds zur Gefährdungsstufe 2 wird erst aufgehoben, nachdem der Grenzwert 50 der Sieben-Tage-Inzidenz über einen Zeitraum von sieben aufeinanderfolgenden Tagen unterschritten wurde.

In zwei Fällen muss die Polizei den Ordnungsdienst unterstützen

Der Ordnungsdienst kontrollierte am Wochenende die Einhaltung der Maskenpflicht in der Fußgängerzone. Dabei wurden nach Angaben der Stadt insgesamt 1 737 Ansprachen durch die KOD-Mitarbeiter getätigt, da gegen die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung in Fußgängerzonen verstoßen wurde. Die meisten Passanten verwiesen auf Unwissenheit, manche waren aber auch, so die Stadt, uneinsichtig. Viermal wurde ein Bußgeld wegen des Verstoßes gegen die Maskenpflicht in der Fußgängerzone verhängt. 50 Euro Bußgeld mussten dabei jeweils bezahlt werden, weil die angesprochenen Personen sich uneinsichtig zeigten. Drei Bußgelder in Höhe von 100 Euro verhängte der Ordnungsdienst wegen der Verweigerung der Angabe von Personalien.

In zwei Fällen musste sogar die Polizei hinzugezogen werden. Zwei Strafanzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte mussten verhängt werden, eine Strafanzeige wegen Beleidigung (Zeigen des Mittelfingers) und eine Strafanzeige wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen („Hitlergruß“).

Ein Mitarbeiter des KOD wurde bei einer Widerstandshandlung am Samstag leicht verletzt, konnte den Dienst allerdings fortführen. Ferner kontrollierte der KOD sechs private Fest-Veranstaltungen. Die Bestimmungen der Coronaschutzverordnung wurden hier eingehalten.

Angesichts der steigenden Coronazahlen in Krefeld hat am Montag der Krisenstab im Rathaus getagt. Details dazu sollen heute bekanntgegeben werden. 59 neue Coronafälle in Krefeld hat der städtische Fachbereich Gesundheit über das Wochenende verzeichnet. Die Gesamtzahl bestätigter Fälle liegt somit bei inzwischen 1 249. Aktuell sind 199 Personen infiziert. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen (Sieben-Tage-Inzidenz) steigt weiter. Am Montag gibt das Robert-Koch-Institut diesen Wert mit 68,2 an. „Wir haben keinen einzelnen Hotspot, so wie andere Kreise, die etwa fleischverarbeitende Industrie haben, sondern ein über die ganze Stadt verteiltes Infektionsgeschehen“, teilte die Stadt mit.

25 Personen sind über das Wochenende als neu genesen gemeldet worden, die Gesamtzahl aller genesenen Corona-Patienten liegt somit in Krefeld inzwischen bei 1022. Im Krankenhaus müssen derzeit sechs Personen behandelt werden, davon eine intensivmedizinisch. Insgesamt 19 070 Erstabstriche wurden in Krefeld bisher vorgenommen, 6 251-mal war eine Quarantäne notwendig oder wurde angeraten. Seit Ausbruch der Pandemie sind in Krefeld 28 Personen mit Corona-Symptomen gestorben.

In der Kita Märklinstraße muss eine Gruppe in Quarantäne

In einer städtischen Krefelder Kindertagesstätte gibt es einen neuen Coronafall. Eine Erzieherin ist in der Kita Märklinstraße an Covid-19 erkrankt. Eine Gruppe mit 20 Kindern sowie mindestens zwei weitere Erzieherinnen werden bis zum 30. Oktober in häusliche Absonderung geschickt. Die Kontaktpersonen werden jetzt zeitnah getestet und betreut, im weiteren Verlauf dann ebenso die übrigen Kinder und das Personal. Red/alu

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