Ordnungsausschuss: Glasverbot an Karneval nicht durchzusetzen

Nein der Verwaltungsrichter für Köln stellt auch Regelung in Krefeld in Frage. Randale bei Zügen immer schlimmer.

Krefeld. Ein Glasverbot an Karneval, um Schnittverletzungen und Beschädigungen an Fahrzeugreifen durch Splitter zu vermeiden, wird es in Krefeld nicht geben. Nach dem Nein von Verwaltungsrichtern zu einem derartigen Verbot in Köln sieht Ordnungsamtsleiter Helmut Drüggen keine Chance, dies in Krefeld durchzusetzen. Diese Auffassung teilten gestern Abend auch die Mitglieder des Ordnungsausschusses.

Die machen sich vor allem Sorgen um die Sicherheit wegen zunehmender Randale bei den Karnevalszügen. Erster Polizeihauptkommissar Wolfgang Lindner sagte, die Probleme werde es weiterhin geben, sie würden sich am Zugweg nur örtlich verlagern. Stadtdirektorin Beate Zielke hält es sogar für möglich, dass man irgendwann nicht mehr ausreichend eigene Kräfte habe, um die Sicherheit zu gewährleisten. Die härteste Folge könnte sein, dass Veranstaltungen gar nicht mehr genehmigt würden.

Auch Lindner betonte, dass man an Karneval "alles in den Stiefeln hat, was an Personal verfügbar ist". Wenn wie vor einigen Jahren in Uerdingen oder zuletzt im Bereich Sternstraße/Friedrichsplatz eine Gruppe Gewaltbereiter sich versammele, könne man auch keine Unterstützung aus Nachbarstädten erwarten: "Die haben dort die gleichen Probleme wie wir." Dieses Klientel habe kein Interesse am Karneval, sondern wolle in betrunkenem Zustand Randale machen. Vor dem Hintergrund der Loveparade-Katastrophe werden die derzeitigen und noch folgenden Überlegungen ohnehin in mittlerweile geforderten Sicherheitskonzepten schriftlich festgehalten werden müssen.

Ein neuer Radarwagen soll künftig 315000 Euro an zusätzlichen Einnahmen pro Jahr in die Stadtkasse spülen, erfuhren die Ordnungspolitiker. Bis 2014 sollen jährlich so 2,9 Millionen Euro von Rasern kassiert werden.

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