Weltweite Solidarität One Billion Rising - In Krefeld tanzen 200 Frauen und ein Mann gegen Gewalt gegen Frauen

Vielfältig, bunt und bewegend: Die Protestaktion „One Billion Rising“ richtet sich unter anderem gegen Sexismus, Gewalt gegen Frauen und Diskriminierung der Geschlechter. In Krefeld ist die Veranstaltung ein voller Erfolg gewesen.

 Anne Schroers ist eine von rund 200 Frauen bei der Aktion One Billion Rising auf dem Neumarkt.

Anne Schroers ist eine von rund 200 Frauen bei der Aktion One Billion Rising auf dem Neumarkt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Es ist wieder soweit: Rund 200 Frauen haben sich am Freitagnachmittag auf dem Neumarkt versammelt, um gemeinsam zu tanzen. Mitten im Herzen Krefelds lassen die Frauen die Hüften kreisen und klatschen im Takt der Musik, während die pinkfarbenen Federboas der Veranstalterinnen und die bunten Tücher der Teilnehmerinnen zur Musik mitschwingen.

Sonst immer am Valentinstag, trafen sich diesmal die Krefelder - aus organisatorischen Gründen - einen Tag später und stellten die Frauen und ihre Rechte in den Mittelpunkt. „Es ist ein wichtiges Thema und soll nicht in Vergessenheit geraten, sondern in den Köpfen der Menschen bleiben“, sagt Liane Rogy, eine der Organisatorinnen. Auch in ihrem Bekanntenkreis tritt das Thema immer häufiger auf.

Trotz der großen Menschenmenge ist es kein wildes Durcheinander. Alle richten sich nach einer vorgegebenen Choreografie; erst beim Kreistanz und dann zur Hymne „Break the Chain“. „Wichtig ist am Ende das Gefühl, dass eine Dynamik in der Gruppe entsteht. Dann ist es eine Bewegung“, sagt Therese Fröschen von der Frauenberatungsstelle. Die ganze Zeit bewegt sich die Menge im Kreis und symbolisiert damit eine Einheit. Die 15 Mitglieder der Tanzgruppe „Sport für aktive Bürger“ sind auch mit dabei. Als einziger Mann tanzt Hugo Butzen (91) für die Frauen mit. „Ich hasse Gewalt, selbst musste ich sie leider schon früh erleben. Nun kann ich ein Zeichen setzen.“

Schluss mit Gewalt und hin zu einer gerechteren Welt.

Als eine Passantin aggressiv ihr Unverständnis verbal kund tut, wird sie von den Teilnehmerinnen freundlich an die Hand genommen und aufgeklärt. Am Ende ist sie Teil der Aktion und geht, nun wieder fröhlicher, weiter ihres Weges. Keine leeren Worte: „One Billion Rising“ hilft sofort und erregt Aufmerksamkeit. Viele Passanten reihen sich spontan in die Reihen mit ein und zeigen dadurch, dass auch sie mit der weltweiten Gewalt an Frauen nicht einverstanden sind.

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