Landwirtschaft Nitrat: Krefeld liegt weiter in der „roten Zone“

Krefeld · Werte im Grundwasser hätten sich aber in den vergangenen Jahren verbessert.

 Die Umwelthilfe hat die Länder NRW und Niedersachsen verklagt, weil die Nitratwerte im Grundwasser zu hoch seien. Krefeld und der Kreis Viersen liegen in einer „roten Zone“.

Die Umwelthilfe hat die Länder NRW und Niedersachsen verklagt, weil die Nitratwerte im Grundwasser zu hoch seien. Krefeld und der Kreis Viersen liegen in einer „roten Zone“.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Die Böden und das Grundwasser in Krefeld und im Kreis Viersen sind immer noch stark mit Nitrat belastet. Allerdings sei die Tendenz abnehmend gewesen in den vergangenen Jahren, sagt Christian Hoffmann, Dienststellenleiter der Landwirtschafskammer in Viersen, die den Kreis und das Gebiet Krefeld im Blick hat.

Die Deutsche Umwelthilfe hat die Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen verklagt. Die Politik unternähmen zu wenig zur Reduzierung von Nitrat im Grundwasser. Die Behörden versagten, so die Organisation, die Taten und Konzepte erwartet.

Bauern und Wasserwerke arbeiten schon länger zusammen

„Das Thema ist nicht neu“, sagt Bernhard Rüb, Sprecher der Landwirtschaftskammer: „Das beschäftigt uns seit 30 Jahren. Bauern und Wasserwerke arbeiten landesweit schon länger zusammen. Die Nitratwerte sind seitdem zurückgegangen. Das Wasser wird ständig untersucht und geschaut, was die Bauern noch anders machen können.“ Aus dem Grundwasser bezieht die Stadt Krefeld ihr Trinkwasser, das aber aufbereitet wird und demnach den Grenzwert von 50 Milligramm Nitrat pro Liter deutlich unterschreite, so Hoffmann.

Eines aber sei klar: Auch wenn der Bereich Krefeld und Kreis Viersen eine so genannte „rote Zone“ sei, hieße das nicht, dass die Belastung an allen Orten gleich hoch sei. „Wenn mehr als 20 Prozent der Werte im Grundwasserkörper darüber liegen, wird das Gebiet rot“, sagt Hoffmann. Eine genaue Differenzierung finde also bei der Kennzeichnung nicht statt.

Landwirt muss nicht gleich
auch der Verursacher sein

Vor allem am linken Niederrhein, aber auch im Kreis Viersen sei der Anteil von Gemüseanbau sehr hoch, was auch viel Düngung erfordere, was nach einer Zeit im Boden eben zu Nitrat führe. Zudem muss ein Landwirt, der unter seinen Äckern eine hohe Belastung vorfinde, nicht gleich auch der Verursacher sein. Denn: „Grundwasser bewegt sich horizontal im Boden“, sagt Rüb.

Zudem müssten andere Umweltbelastungen in die Analyse mit einfließen. Darüber hinaus müsse man wissen, dass der Abbau von Nitrat lange dauert. „Veränderungen in der Landwirtschaft wirken sich erst später aus. Die Werte von heute spiegeln die Vergangenheit wider“, sagt Bernhard Rüb zur Entwicklung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort