Ermordung : Kopfschuss in Krefeld: Sprengstoff-Spürhunde im Einsatz
Krefeld Am Montagabend wurde ein Mann in Krefeld auf offener Straße erschossen. Die Polizei ermittelt in alle Richtungen.
Sprengstoff-Spürhunde schnüffeln Grünstreifen und Rasenflächen am Alten Deutschen Ring ab, rund 30 Bereitschaftspolizisten durchsuchen selbige mit Plastikzangen nach der möglichen Tatwaffe. Für die Beamten ist es am Dienstagvormittag eine schwierige Spurensuche nach dem Mord auf offener Straße in der Südstadt. Dort, auf der Garnstraße, war am Montagabend ein 42-jähriger Mann durch einen Kopfschuss getötet worden. Mehrere Anwohner hatten gegen 20 Uhr Schüsse bei der Polizei gemeldet, von zwei flüchtenden Männern in Richtung Alter Deutscher Ring gesprochen. Löcher in einem Briefkasten und einer Gegensprechanlage zeugen am Tag darauf von der Bluttat.
Am Dienstagmittag befragen Ermittler aus der eingerichteten Mordkommission, ausgerüstet mit schusssicheren Westen, die Anwohner der Garnstraße. Eine ältere Dame berichtet ihnen auf dem Gehweg mit aufgeregter Stimme, dass sie nur mehrere Schüsse gehört, allerdings nichts gesehen habe. Die Beamten notieren ihre Aussage, ziehen weiter zum nächsten Haus, während Kollegen der Bereitschaftspolizei auch unter parkenden Autos nach der Tatwaffe und Patronenhülsen suchen.
Das Opfer war mehrfach in
Drogengeschäfte verwickelt
Polizei und Staatsanwaltschaft Krefeld gehen davon aus, dass der 42-Jährige ein bewusstes Ziel gewesen ist. „Wir schließen aus, dass er ein Zufallsopfer ist“, erklärt Oberstaatsanwalt Axel Stahl. „Die Art und Weise der Tat spricht dagegen.“ Ermittelt werde in alle Richtungen. Hinsichtlich des Motivs gebe es noch keine konkreten Erkenntnisse. Möglich seien verschiedene Szenarien. So sei es möglich, dass die Tat in Verbindung mit „illegalen Geschäften mit Betäubungsmitteln“ stehe, in die das Opfer mehrfach verwickelt gewesen ist. Auch aufgrund von Eigentumsdelikten sei der 42-Jährige bereits polizeibekannt gewesen. „Ein anderes Szenario, das denkbar ist, sind persönliche Motive“, so Stahl. Allerdings stehe man bei den Ermittlungen noch am Anfang. Details zur vermeintlichen Mordwaffe, weiteren Zeugenaussagen oder vermuteten Hintergründen der Tat wolle man aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht bekannt geben. Einige Fragen der WZ blieben seitens der Polizei Krefeld zudem mit Verweis auf „Täterwissen“ unbeantwortet.