Malteser Ein Chirurg übernimmt die Leitung der Malteser

Krefeld · Stefan Kronsbein gibt sein Amt nach fast 20 Jahren auf. Neubau an der Obergath ist das wichtigste Projekt derzeit.

Stefan Kronsbein (r.) übergibt nach fast 20 Jahren an Dr. Wilhelm-Ulrich Schmidt.

Stefan Kronsbein (r.) übergibt nach fast 20 Jahren an Dr. Wilhelm-Ulrich Schmidt.

Foto: NN

Die Jacke passt, der Stabwechsel ist vollzogen. Als neuer Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes wurde Dr. Wilhelm-Ulrich Schmidt ernannt. Der Chirurg des Malteser Krankenhauses St. Josefshospital löst den Verleger und Heimatkundler Stefan Kronsbein ab, der fast 20 Jahre lang die Geschicke des Hilfsdienstes mit Sitz an der Obergath lenkte.

„Ich möchte der Stadt mit meinem Ehrenamt etwas zurückgeben. Ich bin 1992 mit meiner Familie aus Düsseldorf hierhergekommen und fühle mich sehr wohl“, sagt Schmidt. „Dem professionell sozialen Engagement der Malteser fühle ich mich auch beruflich als Chirurg und ,Notfallmensch’ nah.“

Der „Neue“ wird eine Reihe von Aufgaben bewältigen, die sein Vorgänger angestoßen hat. Dazu gehört der Neubau der Dienststelle an der Obergath 33. „Dort werden wir eine Rettungswache sowie Personal-, Verwaltungs- und Konferenzräume errichten“, berichtet Schmidt. „Das Café Malta, das niederschwellige Angebot für an Demenz erkrankte Menschen, wird dort auch eingerichtet. Da können sich Betroffene einige Stunden aufhalten, während die Angehörigen die Möglichkeit haben, sich anderen Dingen zu widmen.“

Das neue Gebäude
soll in zwei Jahren fertig sein

Bau- und Abrissgenehmigungen liegen vor. Die Malteser Deutschland tragen die Kosten. „In zwei Jahren soll alles fertig sein“, sagt der 58-Jährige. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass mit dem neuen und vor allem modernen Haus auch mehr junge Leute den Weg zu ihnen finden werden. „Wir arbeiten gerne mit Menschen im Bundesfreiwilligendienst und im Freiwilligen Sozialen Jahr zusammen.“ Ausbildung ist überhaupt ein großes Aufgabenfeld der Malteser.

Ausbildung zum
Notfallsanitäter

Schmidt: „Wir fördern den Schulsozialdienst, das heißt: Schüler agieren als Ersthelfer. Das geschieht bereits an der Bodelschwingh-Förderschule und damit sind wir die einzigen, die dieses Angebot an einer Schule für Behinderte realisieren. Außerdem wird der Dienst an den Gymnasien Fabritianum, Fichte und Maria-Sibylla-Merian angeboten. Wir würden auch noch an weitere Schulen gehen.“

Im neuen Haus wird eine Dependance der Euregio-Schule als staatlich anerkannte und vom Regierungspräsidenten genehmigte Rettungsdienst-Schule eingerichtet. „Gerade Notfallsanitäter werden gesucht ohne Ende“, ergänzt Kronsbein. „Es ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf.“

Der frühere Stadtbeauftragte hat sich in den fast 20 Jahren seiner Amtszeit vor allem erfolgreich um die Verbesserung der sozialen Dienste bemüht. „Wir haben das Verhältnis zu Polizei und Stadtvätern verbessert und einige Dienste breiter aufgestellt“, berichtet Kronsbein. „Dazu gehören neben dem Blaulichtbereich mit Rettungs- und Sanitätsdienst samt Katastrophenschutz der Ausbau des Besuchs- und Begleitdienstes für vereinsamte ältere Menschen.“ Mit rund 20 neuen ehrenamtlich tätigen Helfern habe beinahe jeder Senior „seine“ Stütze.

Außerdem kochen die Franziskusschwestern am Jungfernweg einmal monatlich für 35 bis 50 ältere und behinderte Menschen.

„Wer nicht mobil ist, wird natürlich abgeholt.“ Dann gibt Kronsbein noch eine Tatsache zu bedenken: „Wenn es Hilfsdienste wie die Malteser nicht geben würde, könnten Veranstaltungen wie beispielsweise Krefeld pur oder die Karnevalszüge nicht stattfinden. Wir haben qualifizierte Kräfte, die die umfangreichen Sicherheitskonzepte in der Stadt stützen.“

Die Krefelder Malteser in Zahlen: Es gibt 350 aktive und passive Mitglieder. 70 hauptamtlich Tätige sind dabei. 30 Fahrzeuge stehen im Fuhrpark. Die fünf Wachen im Stadtgebiet befinden sich an der Obergath 33, in Fischeln und Hüls, am Baakeshof und auf dem Gelände der SWK. Infos zu den Maltesern gibt es unter Telefon 02151/78 13 930.

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