Hund, Katze, Maus Bisher mehr als 40 Einsätze für neue Fundtier-Rettung

Krefeld · Nachgehakt Seit Beginn des Jahres hat das Moerser Tierheim die Aufgabe für Krefeld übernommen.

 Das Krefelder Tierheim wollte den Auftrag für die Fundtier-Rettung behalten, das gelang nicht. Nun hat man am Flünnertzdyk allerdings mehr Platz für andere Bewohner.

Das Krefelder Tierheim wollte den Auftrag für die Fundtier-Rettung behalten, das gelang nicht. Nun hat man am Flünnertzdyk allerdings mehr Platz für andere Bewohner.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Stadtteile. Krefelder, die ihr weggelaufenes Tier ins vertraute Heim zurückholen möchten, müssen seit dem 1. Januar mehrere Kilometer weiter fahren als bisher. Das Krefelder Tierheim gibt die Verlustmeldungen, die es nach wie vor aufnimmt, nur noch an die Kollegen aus der Nachbarstadt weiter. „Wir schicken dann alle nach Moers. Für manche ist das natürlich eine doofe Sache. Die fragen uns: Warum Moers?“, sagt der Krefelder Tierheimleiter Frank Schankat.

Die Stadt Krefeld und das Moerser Tierheim bewerten ihre neue Kooperation als „reibungslos“ und „wie erwartet sehr gut.“ Beschwerden lägen nicht vor, teilte Stadtsprecherin Angelika Peters mit.

Der Tierschutzverein Moers hatte im vergangenen August von der Stadt Krefeld den Zuschlag für die Fundtierverwaltung erhalten. Statt also wie bisher das Tierheim am Flünnertzdyk in Inrath anzusteuern, geht es nun auf dem schnellsten Weg über die Autobahn bis hinter das Moerser Kreuz. Am Peschkenhof 34 in Moers-Hülsdonk warten die Fundtiere auf die Abholung. Seit 1969 hatten die Krefelder alle Fundtiere betreut. Die Stadt hatte den Auftrag neu ausgeschrieben, die Moerser offenbar das deutlich kostengünstigere Angebot auf den Tisch gelegt. Wirtschaftlicher Konkurrenzkampf also nun auch unter den Tierfreunden.

19 Fundtiere aus dem Krefelder Stadtgebiet seien durch den Moerser Tierschutzverein im Januar gerettet worden, heißt es von offizieller Stelle. Dabei handelte es sich um sechs Hunde, sieben Katzen, vier Vögel und zwei Kaninchen. Dazu kamen im Februar auch noch andere Arten wie Zuchtratten oder Zwerghähne.

Insgesamt fuhr die beauftragte Tierrettung bis Ende Februar zu 40 Einsätzen nach Krefeld aus oder bekam die entlaufenen Mitbewohner von Findern gebracht. Eine Katze, die mit ihrer Pfote in einem Zaun hängengeblieben war und sich verletzte, wurde umgehend in die Tierklinik gefahren.

Allerdings bestehe bei Katzen noch ein Problem mit der Zuordnung und Kennzeichnung. „Leider gehen viele Tierhalter fälschlicherweise davon aus, dass die Registrierung im Rahmen der Kennzeichnung vom Tierarzt vorgenommen wird“, sagt Nicola Kreuzmann, Teamleiterin des Heimes in Moers. Alle entlaufenen Hunde seien jedoch wieder dank Chip und Haustierregister an die Besitzer übergeben worden, so Kreuzmann.

Ein Kontakt zwischen dem Krefelder und Moerser Tierheim besteht nicht, wie Krefelds Vorsitzender des Tierschutzvereins, Dietmar Beckmann, sagt: „Es sind zwei verschiedene Betriebe. Wir haben keine Gemeinsamkeiten. Bisher gab es aus Moers keine Nachfragen. Wir haben keine Berührungspunkte.“

Arbeit jedoch sei im Krefelder Tierheim weiter genug: Abgabe-, Pensions- und Wildtiere, oder auch Aufträge durch die Behörden wie Polizei oder Feuerwehr, wie Frank Schankat erzählt, machen den Alltag aus. „Oft hören wir, dass die Leute glauben, das Krefelder Tierheim wäre zu. Dabei haben sich unsere Aufgabengebiete nur verändert“, sagt der Tierheimleiter. Offenbar sind durch die weggefallenen Fundtiere auch Kapazitäten für die anderen Bewohner größer geworden. „Früher hätte es dauern können, bis wir Tiere aufnehmen konnten“, sagt Schankat. Mehrere hundert Fundtiere kamen da in einem Jahr immer wieder zusammen.

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