Muslime ziehen in neue Bleibe

Der Türkische Kulturverein Krefeld will an der Feldstraße eine Lagerhalle nutzen.

Krefeld. Der Moschee-Verein an der Seidenstraße möchte aus Platzgründen zur Feldstraße umziehen. Dort steht hinter der katholischen Don-Bosco-Grundschule seit zehn Jahren eine Lagerhalle leer. Künftig möchte der Verein dort Seminarräume, ein Bistro, Büros und zwei Gebetsräume einrichten. Eine entsprechende Bauvoranfrage hat der Verein an die Verwaltung gerichtet.

Ahmed Bas, Vorsitzender des Türkischen Kulturvereins Krefeld, der die Yavuz-Sultan-Selim-Han-Moschee an der Seidenstraße betreibt, erläutert die Umzugspläne zur Feldstraße: "Es geht bei unserem Vorhaben schlicht und einfach um einen Umzug. Wir möchten unsere Integrationsarbeit ausweiten. Dafür sind die Räumlichkeiten hier in der Innenstadt zu eng geworden."

Die rund 200 Vereinsmitglieder und die wesentlich größere Zahl an Besuchern könnten an der Feldstraße künftig über eine Fläche von 1800 Quadratmeter verfügen. Auch ausreichend Parkplätze, derzeit 50, stünden zur Verfügung. Finanziert werde das Projekt aus Spendenmitteln.

Gegen dieses Vorhaben versuchen Gruppierungen aus dem äußerst rechten politischen Rand Kapital zu schlagen. Die laut Verfassungsschutz ausländerfeindliche Pro NRW droht unverblümt an: "Wir werden umgehend prüfen, wie man möglichst zeitnah eine politische Kampagne gegen dieses Zentrum starten kann."

Ahmed Bas betont gelassen: "Wir haben nichts zu verbergen. Unsere Türen stehen allen offen, ob Moslems oder Nichtmoslems. Wir leisten seit 30 Jahren aktive Integrationsarbeit und werden das weiterhin tun." Dabei pflegt der Verein auch enge Kontakte zur benachbarten Evangelisch-Freikirchlichen Baptisten-Gemeinde an der Seidenstraße.

"Ich warne davor, dass diese kooperative Haltung des türkischen Kulturvereins von rechtsradikalen Stimmen ins Negative gezogen wird. Es ist das Recht jedes Vereins, seine vorhandenen Lokalräume zu vergrößern. Arglistige Verleumdungen diffamieren die Integrationsbemühungen generell", kommentiert Mehmet Demir, Vorsitzender der Union türkischer und islamischer Vereine. Er ruft alle Bürger auf, sich nicht beeinflussen zu lassen. Dies würde nur der Gesellschaft insgesamt schaden. Demir: "Wir leben gemeinsam und offen in einem multikulturellen Krefeld. Und dabei soll es bleiben."

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