Muslime: Ausgelassene Freude beim Opferfest

Kinder zeigen ihre Kampfkünste.

Krefeld. Weiß-goldene Seidenbänder hängen an Wänden und Decken. Zahlreiche deutsch-türkische Familien sind gekommen, um gemeinsam das muslimische Opferfest zu feiern. Im Festsaal Baslar vergnügen sich Jung und Alt.

Seinen Ursprung findet das Fest in der göttlichen Probe des Propheten Abraham, der seinen Sohn Ismael Allah opfern sollte. Als Allah die Bereitschaft Abrahams sah, schickte er durch den Erzengel Gabriel einen Widder, der geopfert und dessen Fleisch an Bedürftige und Arme verteilt wurde.

Zur Erinnerung an die Rettung Ismaels ist es die Pflicht der Muslime, an diesem Festtag ebenfalls ein Tier (ein Schaf, Rind oder Ziege) zu schlachten und das Fleisch mit Verwandten, Freunden und Bedürftigen zu teilen. Dieses Ritual wird bis heute mit einem viertägigen Fest gefeiert.

An diesem Abend wird den Kindern die meiste Aufmerksamkeit gewidmet. Die Blicke aller Gäste sind auf die große Bühne am Ende der Halle gerichtet. Die jungen Kämpfer eines Krefelder Kampfsportvereins präsentieren ihr Können. Im Takt der Musik weichen sie den Tritten flink aus, Würfe rollen sie geschickt ab. Trotz der gefährlichen Aktionen verletzt sich keiner der Kleinen. "Ein bisschen mehr Applaus bitte!", motiviert ihr Trainer die Besucher. In den Augen der zuschauenden Kinder ist die Begeisterung für diesen Kampfsport sichtbar geweckt.

Damit das zweisprachige Publikum die Gebete und Gedichte versteht, übersetzen die Kleinen jede Zeile. Konzentriert sprechen sie ihr Gebet. "Bescheidenheit gehört zum Glauben", beenden sie ihren Auftritt. Einige Mädchen tanzen in ihren festlichen Kleidern um die Tische und Ballonherzen schwingen an den Armen.

Bei der anschließenden Verlosung helfen einige Krefelder Politiker, die als Gäste anwesend sind. Als sie versuchen, ihre Losnummern auf türkisch aufzurufen, gibt es einige Lacher. "Jetzt lege ich noch einen drauf", sagt Ulrich Hahnen (SPD) und schenkt einer jungen Gewinnerin zusätzlich einen Besuch im Landtag.

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