Musik Besondere Suche für Krefeld-Album

Krefeld · Für dieses Jahr ist der dritte Sampler der Reihe „Music made in Krefeld“ geplant. Die Beiträge werden anonym ermittelt: Die Musiker dürfen nur einen Song ohne sonstige Angaben einreichen.

 Philip Lethen hat die Ideen für die Alben „Music made in Krefeld“ entwickelt, auch das neue Konzept „Listen To Numbers“.

Philip Lethen hat die Ideen für die Alben „Music made in Krefeld“ entwickelt, auch das neue Konzept „Listen To Numbers“.

Foto: Philip Lethen

Blind Audition heißt das Prinzip, mit dem die Show „The Voice of Germany“ das TV-Casting grundlegend verändert hat – und das nun eine spezielle Krefelder Form finden wird. Im Fernsehen sitzen die Juroren mit dem Rücken zum Sänger, konzentrieren sich auf dessen Stimme und entscheiden sich für oder gegen ihn. Ähnlich wird die Auswahl für das neue Album „Music Made in Krefeld“ laufen, für das sich Musiker aus dieser Stadt ab sofort bewerben können. Einsendeschluss ist der 15. April.

„Es gibt keine Genre-Grenzen,
es zählt nur der Song“

Die Krefelder Form der Blind Audition heißt „Listen to Numbers“, und die funktioniert so: Die Musiker geben eine CD mit nur einem Lied (im Idealfall ein noch nicht veröffentlichtes) im Kulturbüro an der Friedrich-Ebert-Straße 42 ab. Sie hinterlassen eine Handynummer, aber keinen Namen. Die CD beziehungsweise das Lied erhält eine Nummer (entsprechend der Reihenfolge der Abgaben) und die Musiker eine Quittung mit ihrer Nummer. Die Jury kann dann, wenn sie sich die Lieder anhört, frei von Namen, möglichen Bekanntschaften oder Vorurteilen, ausschließlich über den Beitrag befinden. „Es gibt keine Genres-Vorgaben, es zählt nur der Song“, sagt Philip Lethen, der sich das Konzept ausgedacht hat, das von der Krefelder Musiker Initiative und dem Kulturbüro gefördert wird.

In der Jury sollen Vertreter möglichst vieler Stilrichtungen sitzen, um ein breites Votum zu ermöglichen und ein möglichst buntes Album zu erhalten. Am Ende werden zwölf Bands oder Einzelinterpreten auf dem Album vertreten sein.

„Music Made in Krefeld“ gibt es seit 2017. Auf dem ersten Album (als Doppel-Vinyl und CD erhältlich) waren 23 Krefelder Bands vertreten. Ein Teil von ihnen spielte damals bei einem, zweitägigen Festival auf der Rennbahn. Das zweite Album trug im vergangenen Jahr den Titel „A 100 years music made in Krefeld“ und beinhaltete eine Mischung aus bemerkenswerten Fundstücken. Philip Lethen hatte dafür auch Schellack-Aufnahmen und ein Stück der Mundharmonika-Weltmeister aufgetrieben.

Für die Musiker lohnt es sich doppelt bis dreifach, sich zu bewerben. Sie landen natürlich auf dem Album. Zuvor können sie ihr Lied unter professionellen Bedingungen aufnehmen. Die zwölf Gewinner erhalten einen Aufnahme- und einen Mixtag in einem Tonstudio (Wert: rund 600 Euro). Und schließlich dürfen die Musiker beim Festival „Kultur findet Stadt“ am 15. Juni ab 17 Uhr auf der Bühne spielen sowie beim „Made in KR Weihnachtsmarkt“. Eben dort, neben der Dionysiuskirche, wird das Album „Listen to Numbers“ als Vinyl (15 Euro) und CD (10 Euro) zu kaufen sein.

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