Museumsfreunde fordern Masterplan für die Kultur

Verein will sich gegen Kürzungen im Kulturbereich wappnen und enger mit der Stadt kooperieren.

Krefeld. Ganz schnell könnte aus der Finanzkrise auch eine Kulturkrise werden. Wenn nämlich die kommunalen Haushalte schrumpfen, wird an der so genannten "freiwilligen Leistung" Kultur oft als Erstes gespart. "Wir wollen von einer solchen Entwicklung nicht überrascht werden", erklärt Bernd Heuer, stellvertretender Vorsitzender der Freunde der Kunstmuseen Krefeld.

Aus diesem Grund möchte der Verein sein Engagement verstärken und enger mit der Stadt kooperieren. "Wir müssen Kräfte und Geld bündeln", sagt Heuer. "Krefeld braucht einen Masterplan Kultur." Der käme laut Heuer nämlich nicht nur der Schönheit der Künste zu Gute: "Die Kreativwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie sorgt für drei bis fünf Prozent des Bruttosozialprodukts."

Den "Masterplan" in konkreter Form gibt es noch nicht, jedoch viele Gespräche und Ideen. "Leider tut die Verwaltung sich manchmal schwer, sich helfen zu lassen", sagt die Vorsitzende Adriane Siempelkamp. Deshalb hätten die Museumsfreunde gern mehr Mitspracherecht, etwa im Kulturausschuss.

Sie möchten zudem in der Wirtschaft für mehr Sponsoring werben, sich mit Museumsfreunden aus der Region vernetzen und "klangvolle Aktivitäten" anbieten. Der Verein selbst mit zurzeit 90 Mitgliedern soll sich konsequent verjüngen. "Sonst wird das ein Seniorenklub, und das bringt nichts", sagt Heuer.

Aus diesem Grund wird das Führungs-Duo seine Ämter nächstes Jahr für Jüngere räumen. "Junge Leute haben andere Ideen", betont Siempelkamp. Auchsollen als Nachwuchsorganisation die Jungen Museumsfreunde entstehen.

Um im Museum selbst mehr Präsenz zu zeigen, will der Verein im Haus am Karlsplatz eine Geschäftsstelle gründen, in der künftig die Fäden zusammenlaufen. Mit Beginn der Sanierung Anfang 2010 zieht die Geschäftsstelle mit dem Museum um, möglicherweise ins Cinemaxx am Hauptbahnhof.

Oberbürgermeister Gregor Kathstede begrüßt das Engagement der Kunstfreunde. "Entscheidend sind dabei nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch das Klappern für das eigene Institut", sagt Kathstede. "Was dazu beiträgt, Begeisterung für Kultur zu wecken, verdient unsere Zustimmung."

Was die engere Kooperation mit der Stadt und einen gemeinsamen "Masterplan" betrifft, wünscht sich Kathstede "eine genauere Definition": "Vernetzung ist gut, aber die Eigenständigkeit muss dabei gewahrt sein."

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