Museum: Die Stadt hält an den Umbauplänen fest

Einwände der Denkmalschützer sorgen für Befremden – aber sie werden wohl wirkungslos bleiben.

Krefeld. Thomas Visser kann nicht aus der Haut des Diplomaten - auch wenn der Baudezernent vielleicht gern aus selbiger fahren möchte. "Mit Verwunderung" habe er den Brief des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) gelesen: "Verärgerung würde ich nicht sagen."

Wie berichtet, hatten die Denkmalschützer aus heiterem Himmel Bedenken gegen den Umbau des Kaiser-Wilhelm-Museums geäußert. Sie bemängeln die Dachanhebung und den Wegfall der Freitreppe im Foyer als "hohen Verlust historischer Bausubstanz". Verwunderlich ist das vor allem deshalb, weil der LVR laut Stadt seit 2005 in die Planungen eingebunden war. "Und er hat 2006 in einer ersten Stellungnahme grundsätzliche Zustimmung signalisiert", sagt Visser.

Seiner Ansicht nach lässt sich die Sache "schnell wieder auf den Teppich holen". Der Dezernent fasst den Brief des LVR als "wissenschaftliche Beratung" auf: "Das ist keine formale Absage an die Museumssanierung." Visser geht davon aus, dass die Bedenken letztlich nicht zum Äußersten führen - zu einer Intervention des LVR beim Bauministerium in Düsseldorf. Dort könnte der Verband gegen einen positiven Bescheid der städtischen Denkmalschützer Beschwerde einlegen. "Doch damit rechne ich nicht."

Um sicher zu gehen, will Visser das Gespräch mit den LVR-Vertretern suchen. Parallel treibt er die Sanierung voran: "Dem steht aus meiner Sicht nichts im Wege."

Entschlossenheit ist auch in der Politik zu spüren, wo das Schreiben Irritation und - ja, wirklich - Verärgerung ausgelöst hat. "Ich kann den Brief nicht nachvollziehen", sagt Hans-Peter Kreuzberg, CDU-Ratsmitglied und Vorsitzender des Kulturausschusses. "Wir sollten die Sanierung des Museums trotz dieser neuen Bedenken genau so durchziehen."

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