Corona-Modellkommune Krefeld und Mönchengladbach bewerben sich gemeinsam für Öffnungen

Als Modellkommunen wollen die zwei Städte pandemiekonforme Öffnungskonzepte gemeinsam erproben. Die Bewerbung an das Land NRW ist raus.

 Nimmt das Land die Bewerbung als Modellkommune der Städte Mönchengladbach und Krefeld an, könnten wieder echte Zuschauer in der Yayla-Arena auf der Tribüne sitzen.

Nimmt das Land die Bewerbung als Modellkommune der Städte Mönchengladbach und Krefeld an, könnten wieder echte Zuschauer in der Yayla-Arena auf der Tribüne sitzen.

Foto: Ja/Pinguine Supporters

Es ist kein April-Scherz bestätigt Timo Bauermeister vom Presseamt der Stadt: Tatsächlich haben die Stadt Krefeld und Mönchengladbach am Mittwochabend eine umfangreiche Bewerbung an die NRW-Landesregierung verfasst. Gemeinsam wollen die zwei Städte als Modellkommunen Konzepte erproben, die Öffnungsperspektiven während und mit der Pandemie ermöglichen.

Konkret gehen die beiden benachbarten Großstädte mit zwei Projekten aus Kultur und Sport ins Rennen. Die Projektskizzen sind bezogen auf das Gemeinschaftstheater Krefeld Mönchengladbach, den Sparkassenpark, den Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, die Yayla-Arena mit Eishockey in der Deutschen Eishockeyliga DEL, den Schwimmverein Bayer Uerdingen und die Krefeld Ravens, American Football. Das Hauptkriterium für das Bewerbungsverfahren sind technische Lösungen, unter dem Titel „Digitalisierung hilft bei der Öffnung des gesellschaftlichen Lebens“. Binnen 24 Stunden haben die Kommunalverwaltungen in Krefeld und Mönchengladbach daraufhin gemeinsam ein Konzept für die beiden Bereiche Kultur/Theater und Sport entwickelt. Mehr Zeit hatte das Land nicht gegeben, weshalb das Modellprojekt zunächst nur diese Bereiche und auch nur eine eng begrenzte Zahl von Partnern einschließt.

Gesundheitsdezernentin Sabine Lauxen nennt das gemeinsame Konzept „charmant“, welches vor allem die Bereiche Sport, Kultur und Freizeit beinhaltet. Das Modellprojekt testet somit „sensible Bereiche“ und zeige, wie man diese Bereiche wieder in „ein normales Fahrwasser“ zurück bekommen kann. Wenn der Modellversuch erfolgreich ist, kann das Konzept auf weitere Bereiche und Partner angewendet werden und anderen helfen. Das Ziel ist ein Testbetrieb, der wissenschaftlich begleitet, verglichen und koordiniert werden soll. Der risikominimierte Testbetrieb im Theater, im Fußballstadion, in der Eishockey-Arena, in der Schwimmhalle und auf dem Sportplatz sieht zudem digitale Unterstützung und eine verpflichtende Nachtestung der Besucher vor.

In der Umsetzung bedeutet dies für die beiden Theater zum Beispiel, dass Modellveranstaltungen mit Hygienekonzepten abgehalten werden: Es sollen Formate von 90 Minuten ohne Pause sein, ein Negativ-Test vom gleichen Tag ist notwendig, medizinischer Mund-Nasen-Schutz für die gesamte Verweildauer im Theater, Abstandsregelungen werden kontrolliert, Lüftungsanlagen auf Bühnen und Zuschauerräumen werden eingesetzt. Zudem werden digitale Ticketvergabesysteme genutzt, um die Rückverfolgbarkeit der Besucher bis zum Sitzplatz zu gewährleisten. Zwei Wochen nach der Modellveranstaltung müssen sich die Besucher erneut testen lassen.

Beim Sport-Testbetrieb sollen die Regelungen aus dem Theaterbetrieb größtenteils analog angewendet werden. In Krefeld sind hierfür drei räumlich abgrenzbare und getrennt voneinander funktionierende Modellideen vorbereitet: Breitensport (Schwimmen), Teil-Zuschauerbetrieb (Eishockey), Training Amateursport (Football).

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