Nächsten Liebe : Mobile Essenshilfe fährt zu Bedürftigen
Der Verein versorgt bis zu 350 Krefelder mit Essen. Gesucht werden noch Partner, Spender, ehrenamtliche Helfer, eine Kochgelegenheit und ein Auto.
Hüls. Seit letzter Woche ist die Mobile Essenshilfe Krefeld-Hüls ein eingetragener Verein. Kurz nach dem Gespräch mit der WZ erreichte die Verantwortlichen die ersehnte Nachricht. Weil sie nicht solange warten wollten, hatten Initiatorin Nicole Wellen und die Mitgründerinnen Heike Lindackers und Iris-Helene Remington schon einmal mit ihrem Vorhaben begonnen.
Montags- und donnerstagsabends suchen sie Bedürftige an sechs Brennpunkten in der Stadt auf und versorgen sie mit Essen. Ihre Route führt sie zu Luther- und Theaterplatz, zum Bahnhof, Neumarkt, Stadtgarten und zur Diakonie an der Lutherstraße. Nicht nur die Obdachlosen gehören zu den Betreuten, sondern Bedürftige aller Art — darunter Rentner, Arbeits- und Mittellose sowie kinderreiche Familien.
Die engagierten Frauen sind drei von 19 Gründungsmitgliedern, darunter zwei Männer, die sich nicht scheuen, ihre Klientel an den Brennpunkten vor Ort zu besuchen. „Dorthin kommen auch die anderen Bedürftigen, auch solche, die nicht berechtigt sind, zur Tafel zu gehen“, berichtet Wellen. Sie beklagt zunehmende Alters- und Kinderarmut.
Die Lebensmittel werden von Discountern und einer Bäckerei gespendet. Bisher muss eine private Küche für die Essenszubereitung herhalten. Einmal pro Woche gibt es eine warme Mahlzeit, ansonsten belegte Brötchen oder Brote.
„Chefköchin“ Remington sorgt mit Wurst-Gulasch, Spitzkohl, Nudel- und Kartoffelgerichten, Linsensuppe, Milchreis mit Früchten und Pudding in allen Formen für Abwechslung. Das soll in Zukunft in einer Gastronomie-Profiküche geschehen. „Für 650 Euro Warmmiete im Monat könnten wir eine nutzen, aber wir suchen dafür noch einen Sponsor“, sagt Remington.