PERSPEKTIVWECHSEL : Virtuelle Welt macht Krefelder Architektur erlebbar
Krefeld Hochschule und Stadtmarketing laden im Projekt „Gelebte Wohnungen“ in eine Besichtigung der etwas anderen Art ein.
Man steht in möblierten Räumen, um sich herum Schränke, Bücher, Teppiche und helle Wände. Im Kamin flackert ein Feuer. Durch große Scheiben wirft man einen Blick in den grünen Garten. Doch niemand ist zuhause. Fremde Orte erleben, ohne wirklich dort gewesen zu sein. Das ist die Kunst, mit der sich das Stadtmarketing Krefeld und Studierende der Hochschule Niederrhein ein Jahr lang befasst haben: eine virtuelle Welt oder im Fachjargon Virtual Reality.
In diesem Fall sind es fünf Krefelder Wohnungen, die aus der Realität in eine künstliche Ansicht übersetzt werden und somit für jeden Interessierten einsehbar sind – alles natürlich auf freiwilliger Basis der Besitzer. Die Orte wurden anonymisiert. „Wir sind nah am Menschen dran“, sagt Uli Cloos vom Stadtmarketing. Das Gemeinschaftsprojekt trägt den Namen „Gelebte Wohnungen“ und wird in diesem Jahr an mehreren Tagen und Stellen in Krefeld zu sehen sein.
Die Stadt hat das Jahr 2019 unter dem Stichwort Perspektivwechsel mit der Überschrift „Baukultur Krefeld“ versehen. Es soll einen Blick hinter die Fassaden der „Bauhausstadt Krefeld“ werfen. Ob Häuser mit erkennbaren Wurzeln der Architektur der weltbekannten Kunstschule oder ausgetüftelte Studierendenzimmer, ein ausgebautes Dachgeschoss, ein Neubau – alles soll mithilfe der Virtual-Reality-Brille erlebbar werden, wie die Studierenden am Mittwoch in ihren Räumen an der Reinarzstraße demonstrierten. Es soll einladen, Architektur als Rahmen für das Miteinander in der Stadt zu verstehen.