Feuer im Krefelder Zoo Ministerin sieht Mitverantwortung am Zoobrand bei Laternen-Verkäufer

Düsseldorf/Krefeld · Nach dem verheerenden Brand im Krefelder Zoo sieht die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser eine moralische Mitverantwortung bei dem Verkäufer der Himmelslaterne, die das Feuer vermutlich ausgelöst hat.

Ursula Heinen-Esser ist Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen.

Ursula Heinen-Esser ist Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

„Wichtig ist auch die Frage, warum solche gefährlichen Gegenstände wie Himmelslichter bei uns so einfach in den Verkehr gebracht werden können, obwohl die Anwendung verboten ist“, sagte die CDU-Politikerin der „Rheinischen Post“ (Samstag). Sie kündigte an: „Dem werden wir nachgehen. Hier scheint mir das Handelsunternehmen, das diese Himmelslichter verkauft hat, zumindest moralisch in der Mitverantwortung zu stehen.“

Strengere Tierschutz-Vorgaben für Zoos lehne sie ab: „Ich habe den Eindruck, dass die Zoos in Nordrhein-Westfalen sehr gut geführt werden“, sagte Heinen-Esser. „Die Mitarbeiter sind allesamt Tierfreunde, die sich sehr für die Tiere und deren Wohl einsetzen.“

Das Affenhaus des Zoos war in der Silvesternacht abgebrannt. Dabei kamen viele Tiere, darunter Menschenaffen, ums Leben. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass das Feuer durch eine Himmelslaterne ausgelöst wurde. Drei Frauen haben sich gemeldet und gesagt, dass sie die Laterne - und vier andere - hätten losfliegen lassen. Die Laternen sind in Deutschland verboten, können aber im Internet bestellt werden.

Zwei Tage nach dem Brand im Affenhaus des Krefelder Zoos stehen und liegen viele Trauerkerzen und Blumen vor dem Zooeingang. Bei dem Feuer in der Silvesternacht starben mehr als 30 Tiere.

Zwei Tage nach dem Brand im Affenhaus des Krefelder Zoos stehen und liegen viele Trauerkerzen und Blumen vor dem Zooeingang. Bei dem Feuer in der Silvesternacht starben mehr als 30 Tiere.

Foto: dpa/Roland Weihrauch
(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort