62. Europäischer Wettbewerb Ministerin Löhrmann ehrt Schüler - "Aufnahme von Flüchtlingen birgt viele Chancen"

Mädchen der Montessori-Gesamtschule haben sich mit Flüchtlingen und der Rolle Europas als Helfer befasst.

Schulministerin Sylvia Löhrmann (v.l.) und die Preisträger der Montessori-Schule: Eva Bühs, Paul Hüppe, Sara Fuchs, Tim Kostorz und Dorian Drost.

Schulministerin Sylvia Löhrmann (v.l.) und die Preisträger der Montessori-Schule: Eva Bühs, Paul Hüppe, Sara Fuchs, Tim Kostorz und Dorian Drost.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Durch den persönlichen Kontakt verstanden die Montessori-Schülerinnen Eva Bühs, Sara Fuchs und Mara Holzaht, dass „hinter all den Zahlen und Informationen vor allen Dingen menschliche Schicksale stecken und dass wir deshalb eine ganz besondere Verantwortung für die Leben dieser Menschen tragen.“ Die drei Mädchen haben zum Thema „Festung Europa“ einen zweiten Platz beim 62. Europäischen Wettbewerb belegt. Er wurde gestern an ihrer Schule verliehen. Für ihr Projekt befragten sie Flüchtlinge in der Notunterkunft Lindenstraße.

„Es dauerte kaum drei Minuten, dann waren wir mit den Menschen im Gespräch“, erklären die erfolgreichen Oberstufenschülerinnen. So erzählte Sozialarbeiter Rashid, ein ehemaliger irakischer Flüchtling, seine Lebensgeschichte. Abdullah aus Syrien erklärte: „Ich muss sagen, dass Deutschland gut ist.“ Sara: „Sie waren zuerst erstaunt, dass wir nur Mädchen waren. Die Gespräche waren sehr nett, wir haben ganz neue Einblicke gewonnen.“

Europäischer Wettbewerb: Ministerin Sylvia Löhrmann ehrt Schüler für kreative Auseinandersetzung
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Europäischer Wettbewerb: Ministerin Sylvia Löhrmann ehrt Schüler für kreative Auseinandersetzung

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Für die Preisvergabe war eigens NRW-Ministerin Sylvia Löhrmann an die Montessori-Gesamtschule gekommen. „Mit jährlich gut 80 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an bundesweit weit über 1000 Schulen ist der Europäische Wettbewerb seit dem Gründungsjahr 1953 nicht nur der älteste, sondern auch einer der renommiertesten Jugend- und Schülerwettbewerbe Deutschlands“, berichtet sie.

Er motiviere zur kreativen Auseinandersetzung mit Europa, abseits des regulären Unterrichts, sagt die Ministerin in ihrer Rede weiter. „Es werden dabei wertvolle Erfahrungen gemacht, sich persönlich weiterzuentwickeln, die soziale Kompetenz zu steigern und sich mit anderen fair zu messen.“

Der diesjährige Wettbewerb stand unter dem provozierenden Thema „Europa hilft — hilft Europa?“ Die Mädchen fanden heraus: „Aus unserer Sicht ist die Aufnahme von Flüchtlingen nicht nur aus der Menschenrechtsperspektive wichtig; die Aufnahme von Flüchtlingen birgt auch sonst viele Chancen, wie eine neue Perspektive und kulturellen Austausch. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Flüchtlinge bei ihrer Ankunft gut unterstützt werden und insbesondere die Sprach schnell erlernen, da sie der Schlüssel für Integration und Erfolg im neuen Land ist.“

Einen dritten Platz belegten Dorian Dorst, Paul Hüppe und Tim Kostorz, ebenfalls Montessori-Schüler der Jahrgangsstufe 13. Zum Thema „Unternehmen in Europa“ gründeten sie die Firma „Bämbus“, weil das besser klinge als Bambus, sagen die Jungen. Sie hatten für den Wettbewerb auch ein wenig gereimt: „Bald ist aus der Plastik-Graus, jetzt kommt die Bambus-Maus.“ In ihrer Arbeit plädieren sie dafür, für den Werkstoff Plastik in einer wachsenden Computer-Branche alternativ Bambus einzusetzen. Die beiden siegreichen Teams wurden von ihrem Pädagogen Thomas Müller betreut.

Der nächste, 63. Wettbewerb, steht unter dem „Dauerbrennerthema in Europa“, kündigt Löhrmann an. Er heißt: „Gemeinsam friedlich leben.“ Sie wünscht sich, dass dann noch mehr Schülerinnen und Schüler mitmachen.

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