19-Jähriger in Haft Messerangriff in Krefelder Park: 19-Jähriger sitzt in U-Haft

Krefeld · Ein 19-Jähriger ist nach einem Messerangriff in Krefeld in Untersuchungshaft genommen worden. Ein 14-Jähriger syrischer Herkunft wurde schwer verletzt.

 Mit großem Aufgebot waren Rettungswagen und Polizei in Oppum im Einsatz.

Mit großem Aufgebot waren Rettungswagen und Polizei in Oppum im Einsatz.

Foto: Forstreuter

Ein 19-Jähriger ist am Sonntag wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag in Untersuchungshaft genommen worden. Er soll am Freitagabend einen 14-Jährigen am Schönwasserpark niedergestochen haben.

In der Grünanlage war gegen 21.45 Uhr laut Polizei eine größere Party mit vielen Jugendlichen eskaliert. Dabei sei ein 14 Jahre alter Junge syrischer Herkunft mit einem Messer schwer verletzt worden. Ein 19-jähriger Deutscher hat ihm laut Polizeibericht einen Messerstich in den Oberkörper versetzt. Der 14-Jährige wurde schwer verletzt vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht, wo er umgehend operiert wurde. Laut Aussage der Ärzte am Samstag war er danach außer Lebensgefahr.

Der 19-jährige Tatverdächtige war zunächst vom Tatort geflohen, meldete sich dann aber auf einer Polizeiwache. Dort gab er an, selbst Opfer einer Körperverletzung geworden zu sein. Das erschien freilich weder der Polizei noch dem Haftrichter offenbar sehr plausibel, jedenfalls wurde der junge Mann anhand der vorliegenden Erkenntnisse festgenommen. Nun ermittelt eine Mordkommission.

Ob der 19-Jährige bereits polizeilich in Erscheinung getreten ist, konnte die Polizei am Sonntag nicht sagen. Ebenfalls unklar ist derzeit, ob die Tat möglicherweise einen fremdenfeindlichen Hintergund hat. Auch Anlass und Ausmaß des vorausgegangenen Streits unter den Jugendlichen sind Gegenstand weiterer Ermittlungen der Polizei. Die war am Freitagabend mit einem Großaufgebot im Park an der Johansenaue und hatte nach Angaben von Anwohnern alle Zugänge abgeriegelt.

Die Zahl von gefährlichen Messerangriffen hat in den letzten Jahren in Deutschland erheblich zugenommen – auch am Niederrhein. An diesem Wochenende wurde in Düsseldorf ein neuer Fall bekannt, bei dem ein noch unbekannter Täter in der Altstadt einen Jugendlichen mit einem Messer lebensgefährlich verletzt hat. In Krefeld musste Mitte August ein 20-jähriger Mann notoperiert werden, nachdem ihn ein 20-jähriger Angreifer nachts im Stadtwald niedergestochen hatte. Er sitzt wegen versuchten Totschlags in Untersuchungshaft.

Aus der Politik und in Polizeikreisen wird schon länger auf die Gefahr der zunehmenden Messerangriffe hingewiesen. Gepaart mit der Forderung nach strengeren Waffenverboten und härteren Strafen, so könnte zum Beispiel das Mindeststrafmaß für Messerangriffe mit gefährlicher Körperverletzung von sechs Monaten auf ein Jahr erhöht werden.

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