Mehr Studenten im Sozialwesen

90 Prozent Zuwachs an der Hochschule Niederrhein in zehn Jahren.

Die Hochschule Niederrhein (HN) hat im laufenden Wintersemester erstmals seit zehn Jahren weniger Studenten als im Jahr zuvor. Damit ist voraussichtlich eine Trendwende bei den Studentenzahlen erreicht. Der Rückgang im Wintersemester 2017/18 zum Vergleich zu 2016/17 ist allerdings äußerst gering — von 14 650 auf 14 485 oder um 1,13 Prozent. Zum Wintersemester 2007/08 gab es noch 10 040 Studierende. Dies ist ein Anstieg von 45 Prozent.

Ergebnis dieser Veränderungen ist, dass sich die Anteile der Studenten in den übergeordneten Fachrichtungen in den vergangenen zehn Jahren verschoben haben: Als Hochschule für angewandte Wissenschaften hat die Hochschule Niederrhein traditionell einen hohen Anteil an ingenieurwissenschaftlich-technischen Fächern. Die entsprechenden Fachbereiche Chemie, Elektrotechnik & Informatik, Maschinenbau & Verfahrenstechnik sowie Textil- & Bekleidungstechnik haben aber in den vergangenen zehn Jahren in Summe etwa fünf Prozentpunkte am Gesamtanteil der HN-Studenten verloren (von 42,8 auf 37,9 Prozent). Dagegen ist der Anteil der sozial- und wirtschaftswissenschaftlich geprägten Fachbereiche Sozialwesen und Wirtschaftswissenschaften im gleichen Zeitraum um etwa sechs Prozentpunkte gestiegen (von 31,8 auf 37,8 Prozent). Dies liegt vor allem an dem enormen Zuwachs des Fachbereichs Sozialwesen, der in dem Zehn-Jahreszeitraum um 90 Prozent zugelegt hat. Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften — mit 3364 Studenten der größte Fachbereich der Hochschule Niederrhein — wuchs um 64 Prozent. Übertroffen werden diese Zahlen nur vom Fachbereich Gesundheitswesen, der um 128 Prozent zulegen konnte. Die Studiengänge dort sind seit 2010 in einem eigenständigen Fachbereich integriert.

Die übrigen Fachbereiche Design, Oecotrophologie und Wirtschaftsingenieurwesen sind in absoluten Zahlen ebenfalls gewachsen. Ihr Anteil an den Gesamt-Studentenzahlen der Hochschule Niederrhein ist aber jeweils leicht gesunken. Gestiegen dagegen ist der Frauenanteil unter den Studenten der Hochschule Niederrhein auf 51,2 Prozent. 2007/2008 lag dieser Anteil nur bei 47,2 Prozent. Erstmals gab es im Wintersemester 2014/15 mehr Studentinnen als Studenten an der Hochschule Niederrhein. Derzeit ist der Frauenanteil mit 82,7 Prozent am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik am höchsten, gefolgt von Oecotrophologie (76,9 Prozent) und Sozialwesen (76,4 Prozent).

Die prozentual wenigsten Frauen studieren an den Fachbereichen Maschinenbau und Verfahrenstechnik (neun Prozent) sowie Elektrotechnik und Informatik (elf Prozent). Im Zehnjahreszeitraum ist der Anteil der weiblichen Studenten jedoch auch dort gestiegen: von 5,5 auf 11,0 Prozent im Fachbereich Elektrotechnik und Informatik sowie von acht auf neun Prozent im Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik.

Größter Studiengang ist am Campus Mönchengladbach der Bachelorstudiengang Soziale Arbeit mit 1265 Studenten. Auf den Plätzen folgen die Bachelor-Studiengänge Textil und Bekleidungstechnik (949), Betriebswirtschaft berufsbegleitend (841) und Wirtschaftsingenieurwesen (745).

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