Werbegemeinschaft Mehr Service beim Einkaufen

Der neue Vorstand der Werbegemeinschaft will die Vorzüge der Shopping-Center auf die Krefelder City übertragen.

Werbegemeinschaft: Mehr Service beim Einkaufen
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Stadt als Einkaufszentrum zu bezeichnen und damit der Errichtung großer ShoppingCenter eine Absage zu erteilen, war mutig und richtig, findet Christoph Borgmann. Doch jetzt sei es an der Zeit, die Stadt darauf festzunageln und die Vorteile der Center auf die Krefelder City zu übertragen. Der neue Vorsitzende der Werbegemeinschaft will dies zusammen mit einer Arbeitsgemeinschaft auf die Schiene setzen.

Werbegemeinschaft: Mehr Service beim Einkaufen
Foto: Andreas Bischof

Borgmann, der vorige Woche zum Nachfolger von Franz-Joseph Greve gewählt worden ist, geht es dabei um Themen wie Parken, Sauberkeit, Sicherheit, Service und auch Aktionen. Als Beispiel nennt er fehlende öffentliche Toiletten. „Warum schaffen wir es nicht, ein leerstehendes Ladenlokal in eine ordentliche saubere Toilette mit Wickelmöglichkeit umzubauen. Dafür würden die Kunden auch bezahlen“, ist der Geschäftsmann überzeugt.

Christoph Borgmann, Vorsitzender der Werbegemeinschaft

Deshalb tagt am 23. Februar erstmals eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Innenstadt und der Verwaltung, um die Möglichkeiten auszuloten, das Beste aus beiden Welten zusammenzubringen. „Wir bieten frische Luft, Grün, inhabergeführte Geschäfte, Plätze, Gassen, Dienstleister und Kultureinrichtungen.“ Borgmann ist optimistisch, dass man auf diesem Weg vorankommt. „Die Stadt hat ja quasi auch einen neuen Vorstand, der Rückenwind ist überall spürbar.“

Wichtig ist Borgmann das Thema Mitgliedergewinnung. Es könne nicht sein, dass nur rund 20 Prozent der Händler Mitglieder der Werbegemeinschaft sind, der Rest ohne zu zahlen von den vielfältigen Aktionen profitiert. Angebote wie Einkaufen bei Kerzenschein, die Themensamstage oder Krefeld pur soll es nämlich weiter geben. Die müssen aber auch finanziert werden, so Borgmann. Vorbild müsse Kempen sein, wo auch die Filialisten und damit geschätzt 90 Prozent mitmachen. Borgmann: „Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft. Wenn das funktionieren soll, müssen alle an einem Strang ziehen.“

Weiteres Thema für den neuen Vorstand: die Öffnungszeiten. Der Samstag sei einer der wichtigsten Tage, da müsste mindestens bis 18 Uhr geöffnet sein, sagt Borgmann und der Geschäftsführer von Galeria Kaufhof, Thomas Lücking, ebenfalls neu im Vorstand, ergänzt: „Ich möchte mir gar nicht vorstellen, welche Umsatzsprünge möglich wären, wenn alle bis 20 Uhr auf hätten.“ Borgmann will an die Geschäftsleute appellieren, ob sie nicht zumindest die Öffnungszeiten entsprechend umschichten könnten.

Der neue Vorsitzende der Werbegemeinschaft ist davon überzeugt, dass der stationäre Handel trotz der Konkurrenz durch das Internet nicht verschwinden wird. Die Frage werde aber sein, welche Städte es schaffen, den Branchen- und Erlebnismix zu erhalten, der die Käufer interessiert.

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