Tötung Abgeschlepptes Auto steht in Verbindung mit Mord in Krefeld

Update | Krefeld · Nachdem ein Mann in Krefeld erschossen wurde, geben Polizei und Staatsanwaltschaft mehr Informationen heraus. Die Tatverdächtigen werden anhand von Beschreibungen gesucht. Ein abgeschleppter Pkw soll in Verbindung mit der Tat stehen.

 In der Krefelder Innenstadt ist am Montagabend ein Mann auf offener Straße erschossen worden. Die Beamten sind auch heute noch im Einsatz und suchen unter anderem nach der Tatwaffe.

In der Krefelder Innenstadt ist am Montagabend ein Mann auf offener Straße erschossen worden. Die Beamten sind auch heute noch im Einsatz und suchen unter anderem nach der Tatwaffe.

Foto: dpa/Oliver Berg

Nach der Erschießung eines 42-Jährigen auf offener Straße fahndet die Mordkommission in Krefeld nach zwei Männern. Ein 42-Jähriger war am Montagabend in der Innenstadt erschossen worden. Zeugen hätten mehrere Schüsse gehört und in der Dunkelheit zwei Männer weglaufen sehen, teilten die Ermittler am Dienstag mit.

Ein von der Polizei in der Nähe des Tatorts abgeschlepptes Auto soll in Verbindung mit der Tat stehen, bestätigte ein Sprecher der Polizei auf Redaktionsnachfrage.

Aus Polizeikreisen hieß es, dass das Opfer der Polizei wegen Drogendelikten bekannt war. Ein Schuss habe es in den Kopf getroffen. Der Mann habe seit vier Jahren in Deutschland gelebt. Seine Leiche lag nach der Tat auf dem Bürgersteig. Sie werde nun obduziert, hieß es.

„Es gab eine Schussabgabe auf der Garnstraße. Eine Person ist verstorben“, sagte ein Sprecher der Polizei. Gegen kurz vor 20 Uhr gingen am Montag laut Polizei mehrere Notrufe bei der Polizeileitstelle ein. Die Anrufer berichteten, dass sie im Bereich der Garnstraße mehrere Schüsse gehört hätten. Bei Eintreffen der Polizei lag das Opfer leblos am Boden. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der Person feststellen.

Augenzeugen berichteten, dass sie unmittelbar nach den Schüssen gesehen haben, dass zwei Männer vom Tatort in Richtung Alter Deutscher Ring geflüchtet sind, teilte die Polizei mit. Die beiden Männer werden wie folgt beschrieben: Der erste Mann war normal groß und hatte eine normale Statur. Er trug eine dunkle Jacke, eine helle Hose und eine helle Kopfbedeckung.

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Mann in Krefeld auf offener Straße erschossen

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Foto: WZ/ALEXANDER FORSTREUTER

Der zweite Mann war ebenfalls normal groß. Er trug eine dunkle Jacke mit einem auffälligen Logo auf dem Rücken, eine dunkle Hose und eine dunkle Mütze. Das Opfer lebte seit 2018 in Deutschland und ist bereits mehrfach polizeilich wegen verschiedener Delikte in Erscheinung getreten.

Krefelds Oberstaatsanwalt Axel Stahl schließt ein „Zufallsopfer“ aus. Die Tatausführung lege nahe, dass es sich um einen gezielten Angriff gehandelt habe. Die Ermittlungen liefen jetzt in alle Richtungen. Möglich sei, dass die „sinistren Geschäfte“ des Opfers bei der Tat eine Rolle spielten. Laut Stahl war das Opfer in der Vergangenheit in illegale Geschäfte mit Betäubungsmitteln verwickelt. Genauso möglich seien aber auch Motive im privaten Umfeld.

Der Erschossene war der Polizei wegen Drogen- und Eigentumsdelikten bekannt. Um eine „große Nummer“ im Drogengeschäft soll es sich bei ihm aber nicht gehandelt haben, eher um einen Kleindealer, der auch selbst Drogen konsumiert habe, erfuhr dpa aus Ermittlerkreisen.

Am Dienstagmorgen gab es rund um die Garnstraße noch eine verstärkte Polizeipräsenz, weil der Tatort noch nicht abschließend untersucht worden war. Die Polizei hatte unter anderem einen 3D-Scanner eingesetzt, um den Tatort zu vermessen und so mögliche Rückschlüsse auf den Tathergang zu erhalten. Die Straße Alter Deutscher Ring ist bis auf Weiteres gesperrt, damit die Polizei weitere Untersuchungen durchführen kann. Wie lange die Straße gesperrt ist, konnte uns auf Nachfrage bei der Polizei nicht gesagt werden.

An einer Hausfassade am Tatort fanden sich am Tag danach Einschusslöcher an einem Briefkasten und einer Gegensprechanlage. Rund 30 Bereitschaftspolizisten suchten unter parkenden Autos, in Grünanlagen und auf einem Bahndamm nach der Tatwaffe. Beamte der Mordkommission befragten die Anwohner in der Straße.

Beamte der Mordkommission befragten die Anwohner in der Straße. Ob das Opfer zur Tatzeit auf einem Fahrrad unterwegs war, blieb zunächst unklar. „Am Tatort lag ein Rad herum, aber es kann auch sein, dass es jemand nur umgerissen hat“, hieß es. Unmittelbare Augenzeugen der Tat gebe es nicht. Deshalb sei auch noch unklar, ob der Mann in einem Hinterhalt heimtückisch ermordet wurde, oder es vor den Schüssen zu einem Streit kam.

Die Polizei hat eine Mordkommission eingesetzt. Zeugen, die Angaben zu den flüchtigen Personen machen können oder andere verdächtige Beobachtungen ab dem späten Nachmittag im Bereich der Garnstraße gemacht haben, werden gebeten, sich unter der 02151/6340 oder unter [email protected] - mit der Mordkommission in Verbindung zu setzen.

(red/dpa)
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