Verbraucher : Mehr Geld fürs Brötchen
Krefeld Die Bäcker spüren die Auswirkungen der Sommerdürre – und bald wohl auch der Kunde, sagt die Niederrheinische Bäcker-Innung.
Wenn Rudolf Weißert an die aktuelle Situation denkt, wird der Obermeister der Niederrheinischen BäckerInnung Krefeld-Viersen-Neuss nachdenklich. Denn die steigenden Mehlpreise – aufgrund des trockenen Sommers und der stark zurückgegangenen Getreideernte – machen ihm und seinen Kollegen zu schaffen. In den vergangen vier Wochen seien die Mehlpreise „um zehn Prozent gestiegen“, sagt Weißert. Und das ist voraussichtlich nicht die einzige Steigerung, der die Bäcker trifft.
Bislang lag der Preis für 100 Kilogramm Mehl bei rund 40Euro plus Mehrwertsteuer. Ökologische Mehle wie bei Demeter kosten doppelt so viel. „In der Regel sind da aber immer zehn Prozent an Schwankungen drin – was auch auf den Weltmarkt und seinen Spekulationen auf Getreide an der Börse zurückzuführen ist.“ Weltweit würden nun die Ernten eingefahren – und die Engpässe ersichtlich. „Zum Beispiel in Spanien , wo es so heftig gebrannt hat“, sagt Weißert.
3 000 Euro Verlust beim Kauf
von Mehl für 20 000 Euro
Hinzu kommt jetzt noch ein Effekt, der auftritt, wenn das Mehl nicht nur über den Weltmarkt kommt, sondern auch regional angeliefert wird. „Jetzt haben unsere Mühlen angekündigt, dass sie in den nächsten 14 Tagen noch mal fünf Prozent oben drauf legen werden. Die Bauern hier klagen über Ernteeinbußen von gut 30 Prozent“, sagt Weißert. Wesentliche Mehl-Lieferanten vor Ort sind die Bäko West Genossenschaft und van Haag.